Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
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1) Henry, engl. Philosoph, * Grantham 1614, ✝ Cambridge 1. 9. 1687; einer der führenden Vertreter der Cambridger Schule, war an der Neubegründung und Fortentwicklung eines christl. Platonismus beteiligt.
2) Sir Thomas (latinisiert Morus), engl. Staatsmann und Humanist, * London 7. 2. 1478 (?), ✝ ebd. 6. 7. 1535; nach humanist., theolog. und jurist. Studien 1503-29 Mitgl., seit 1523 Sprecher des Unterhauses; seit 1529 Lordkanzler. Nach der Trennung der engl. Kirche von Rom durch Heinrich VIII., die er ablehnte, trat er 1532 zurück. 1534 verweigerte er den Suprematseid; daraufhin des Hochverrats angeklagt, wurde zum Tode verurteilt und hingerichtet; Heiliger, Tag: 22. 6. - M. verfasste zahlr. Schriften und hielt seit 1499 engen Kontakt zu Erasmus von Rotterdam. Sein Hauptwerk »De optimo rei publicae statu deque nova insula Utopia« (1516), der Entwurf einer idealen menschl. Gesellschaft, begründete die Utopie als literar. Gattung.
Literatur:
Heinrich, H. P.: Thomas Morus mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten. Reinbek 12. bis 14. Tsd. 1991.
Zell, R.: Dialog zum Frieden in der Utopie des T. M. Binningen 31995.
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