Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Moose
Moose(Bryophyta, Bryophyten, Moospflanzen), Abteilung der Sporenpflanzen mit etwa 24 000 Arten; weltweit verbreitete Landpflanzen, ohne Gefäßbündel und ohne echte Wurzeln (Rhizoide). Die M. enthalten in jeder Pflanze zwei Generationen, 1) eine die Gesamterscheinung der M. beherrschende, dem Farnvorkeim entsprechende Generation mit Archegonien als weibl. und Antheridien als männl. Geschlechtsorganen (Farne); 2) eine auf diese Generation aus der befruchteten Eizelle des Archegoniums sprossende, nur aus der Mooskapsel mit Unterteil bestehende Generation, die Sporen erzeugt (Generationswechsel). Aus der Spore keimt wieder die Moospflanze. - Die Laub-M. (Klasse Musci; z. B. Torfmoos) sind in Blättchen und Stängel gegliedert, die aus einem fadenförmigen Vorkeim hervorgehen. Die kugeligen oder keuligen Antheridien und die flaschenförmigen Archegonien stehen an Sprossenden. Nach der Befruchtung wächst die Zygote zum diploiden Sporophyten (Sporogon) aus, der zeitlebens auf dem Gametophyten verbleibt, dessen Oberteil als Haube auf dem Deckel der Sporenkapsel einen Schutz bildet. - Die Leber-M. (Klasse Hepaticae), z. B. Brunnenlebermoos, haben meist eine lappige Form. Die Sporenkapsel bleibt vom Archegonium umschlossen, ohne Haube und ist auch meist ohne Deckel. - Aufgrund ihres Wasserbindungsvermögens sind M. wichtig für den Wasserhaushalt der Wälder.
Literatur:
Probst, W.: Biologie der Moos- u. Farnpflanzen. Heidelberg u. a. 21987.
Düll, R.: Exkursionstaschenbuch der M. Bad Münstereifel 41993.
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