Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Moorkultur
Moorkultur,Umgestaltung von Mooren zur landwirtsch. Nutzung. Die M. beginnt mit einer Senkung des Grundwasserstandes durch Gräben oder Dränröhren. Die holländ. Fehnkultur besteht in einer Abtorfung des Moores, wobei die hellere Oberflächenschicht (50 cm stark) als »Bunkerde« auf dem mineral. Untergrund zurückbleibt. Durch Vermischung dieses »Leegmoores« an der Oberfläche mit 10-12 cm Sand entsteht nach Kalkung mit Düngung ein ertragreicher Acker. Die heute aufgegebene Moorbrandkultur aus den niederländ. Hochmooren war eine v. a. auf Buchweizen ausgerichtete Monokultur ohne Düngung. Auch die rimpausche Niedermoor-Sanddeckkultur (Dammkultur) ist überholt; bei ihr wurde aus den Gräben etwa 15 cm Sand auf das gewachsene Moorprofil aufgetragen. Die Niedermoor-Schwarzkultur ist eine intensive Grünlandnutzung ohne Sand und Kalkung in einseitiger Kaliphosphatdüngung. Ihr gleicht die Dt. Hochmoorkultur auf Torflagen über 1 m mit einmaliger Grundkalkung und schmalen Entwässerungsgräben (»Grippen«). Der erfolgreichen Ackernutzung dient bes. die Dt. Sandmischkultur in wurzelechten Hochmooren mit dünnen, bis 1,5 m mächtigen Torflagen und bis 2 m tiefen Pflugfurchen sowie abwechselnden Torf- und Sandschichten.
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