Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Moor
I Moor[niederdt., verwandt mit Meer] (norddt. auch Bruch, Fehn, Fenn, Venn, Lohe, Luch, süddt. auch Filz, Moos, Ried), dauernd feuchtes, schwammiges Gelände mit charakterist. Vegetation auf einer mindestens 20-30 cm mächtigen Torfdecke mit mindestens 30 % organ. Substanz (Torf). Grundvoraussetzung für die Entstehung eines M. ist ein großer Wasserüberschuss, der das Wachstum feuchtigkeitsliebender Pflanzen begünstigt und anaerobe Verhältnisse schafft, die den mikrobiellen Abbau der Pflanzenreste hemmen und zur Torfbildung führen. (Holozän)
Man unterscheidet die bei der Verlandung von Seen gebildeten Flachmoore (Nieder-M., Riede), die in der Regenwasserzone entstandenen Hochmoore (Torf-M., Heide-M.) und bei wechselnder Ausbildung beider Typen die Übergangsmoore. Typ. Pflanzen der Flach-M. sind Rohrkolben, Seggen, Schilf, Schwarzerle und Weide, des Hoch-M. Torfmoose, Wollgras, Glockenheide, Binse und Haarsimse. Durch Aufreißen der M.-Decke können sich Mooraugen (Kolke) bzw. Moorseen bilden. Schlenken sind die zw. den hohen Moospolstern (Bülten) liegenden wassergefüllten Senken. - Bes. reich an M. sind Russland, Finnland, Schweden und Kanada. (Moorkultur)
Literatur:
Succow, M.u. Jeschke, L.: M.e in der Landschaft. Thun 21990.
II Moor,
Margriet de, niederländ. Schriftstellerin, * Noordwijk 21. 11. 1941; studierte zunächst Gesang und Klavier, später Kunstgeschichte; ihre virtuos konstruierten und in einer eindringlich musikal. Sprache verfassten Werke brachten ihr internat. Erfolg (»Erst grau dann weiß dann blau«, R., 1991; »Der Virtuose«, R., 1993).
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