Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Montesquieu
Montesquieu[mɔ̃tɛs'kjø], Charles de Secondat, Baron de la Brède et de M., frz. Schriftsteller und Staatsphilosoph, * Schloss la Brède bei Bordeaux 18. 1. 1689, ✝ Paris 10. 2. 1755; wurde 1714 Parlamentsrat, 1716-26 Senatspräs. in Bordeaux. Bed. Vertreter der Aufklärung, der mit den »Pers. Briefen« (1721), einer kritisch-sarkast. Darstellung der frz. Gesellschaft durch zwei Perser in Form eines Briefromans, berühmt wurde. In seinem Hauptwerk »Vom Geist der Gesetze« (1748) untersucht M., ausgehend von der antiken Lehre der drei Staatsformen (Demokratie, Monarchie, Despotie), jede dieser Formen in ihrer Abhängigkeit v. a. von natürl., bes. geograph. und klimat. Bedingungen. M. wünschte die Beseitigung des Absolutismus durch die nach engl. Vorbild entworfene konstitutionelle Monarchie. Mit seiner Lehre von der Gewaltenteilung übte er großen Einfluss auf die Frz. Revolution bis 1791 und die Verf. der USA aus.
Literatur:
Desgraves, L.: M. Aus dem Frz. Frankfurt am Main 1992.
Kondylis, P.: M. u. der Geist der Gesetze. Berlin 1996.
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