Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Montaigne
Montaigne[mɔ̃'tɛɲ], Michel Eyquem, Seigneur de, frz. Schriftsteller und Philosoph, * Schloss Montaigne (heute zu Saint-Michel-de-Montaigne, Dép. Dordogne) 28. 2. 1533, ✝ ebd. 13. 9. 1592; Jurist, war 1557-70 Parlamentsrat, 1582-86 Bürgermeister von Bordeaux. Seine Reflexionen über Philosophie, Gesch., Politik, Lit. u. a. legte er in den »Essays« (1580 [94 Kapitel], endgültige Ausgabe [107 Kapitel] 1595) nieder. Damit schuf er eine eigenständige literar. Form, die im Gegensatz zum Traktat subjektive, lockere, vielseitige Darstellung ermöglicht. M. knüpfte dabei an den antiken Skeptizismus an, den er dogmat. Wahrheitsansprüchen entgegenstellte. Mit seinem vorurteilsfreien Denken leitete er die Tradition der frz. Moralisten ein.
Literatur:
Friedrich, H.u. Hausmann, F.-R.:M. Tübingen u. a. 31993.
Schultz, Uwe: M. de M. mit Selbstzeugnissen u. Bilddokumenten. Reinbek 21996.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Montaigne