Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Monopol
I Monopol[grch. »Alleinverkauf«] das, Marktform, bei der das Angebot in einer Hand (Monopolist) vereinigt ist (Angebots-M.). Die entsprechende Marktform auf der Nachfrageseite heißt Monopson (Nachfrage-M.). Man unterscheidet natürl. (Rohstoff-)M., wirtsch. M. (z. B. Kartelle, Trusts), rechtlich gesicherte M. (Patente, Außenhandels-M.), M. aufgrund alleiniger Verfügungsmacht über Produktionsfaktoren und Produktionsverfahren sowie aufgrund spezif. Produktdifferenzierung. Bei den Finanzmonopolen und Staatsmonopolen behält sich der Staat die Herstellung und/oder den Vertrieb einer Ware vor. Wenn auf der Angebots- und Nachfrageseite viele Marktteilnehmer auftreten, aber jeder Anbieter bzw. Nachfrager wegen der Marktunvollkommenheit eine monopolähnl. Position einnimmt und sich innerhalb bestimmter Grenzen wie ein Monopolist verhalten kann, spricht man von monopolist. Konkurrenz. - In der Wirtschaftstheorie hat als Erster A. A. Cournot die M.-Preisbildung mathematisch exakt behandelt. Der »cournotsche Punkt« auf einer Preis-Absatz-Funktion bestimmt die gewinnmaximale Preis-Angebotsmenge-Kombination und damit den maximalen Gewinn eines Monopolisten. Die Wirkung von M. blieb in der Volkswirtschaftslehre umstritten. Während liberale Richtungen die von den M. ausgehende Störung des Wettbewerbs betonen, wird in der Konjunktur- und Wachstumstheorie eine positive Wirkung der M. auf techn. Fortschritt und Stabilität des Wirtschaftswachstums behauptet. Um der Monopolisierung zu begegnen, setzt die Wirtschaftspolitik Maßnahmen wie Kartellverbot, Fusionskontrolle, Missbrauchsaufsicht ein.
Geschichte: M. gab es seit der frühesten Zeit des Tauschverkehrs. In den europ. Territorialstaaten waren vom 13. bis zum 19. Jh. die bedeutendsten M. privilegierte Unternehmungen (z. B. Handelskompanien) und die staatl. Regalbetriebe. Salz, Tabak, Zündhölzer, Branntwein waren oft Staatsmonopol. Während mit der Ausweitung des Welthandels und der Durchsetzung des Liberalismus viele alte M. abgebaut wurden, entwickelten sich seit dem ausgehenden 19. Jh. neue M. in den Kartellen.
▣ Literatur:
Stülb, W.: Monopolistische Konkurrenz u. Makroökonomik. Wiesbaden 1995.
II Mọnopol
der, Physik: isolierte positive oder negative elektr. Elementarladung e (elektr. M.) oder isolierter magnet. Nord- oder Südpol mit der magnet. Einheitsladung g (magnet. M.); auch Bez. für die diese Ladungen tragenden Teilchen. Während elektr. M. seit langem bekannt sind, sind magnet. M. bisher noch nicht nachgewiesen. Ihre Existenz wurde 1931 von P. Dirac postuliert. Auch die Große Vereinheitlichte Theorie der Wechselwirkungen setzt das Vorkommen von magnet. M. voraus.
I Monopol[grch. »Alleinverkauf«] das, Marktform, bei der das Angebot in einer Hand (Monopolist) vereinigt ist (Angebots-M.). Die entsprechende Marktform auf der Nachfrageseite heißt Monopson (Nachfrage-M.). Man unterscheidet natürl. (Rohstoff-)M., wirtsch. M. (z. B. Kartelle, Trusts), rechtlich gesicherte M. (Patente, Außenhandels-M.), M. aufgrund alleiniger Verfügungsmacht über Produktionsfaktoren und Produktionsverfahren sowie aufgrund spezif. Produktdifferenzierung. Bei den Finanzmonopolen und Staatsmonopolen behält sich der Staat die Herstellung und/oder den Vertrieb einer Ware vor. Wenn auf der Angebots- und Nachfrageseite viele Marktteilnehmer auftreten, aber jeder Anbieter bzw. Nachfrager wegen der Marktunvollkommenheit eine monopolähnl. Position einnimmt und sich innerhalb bestimmter Grenzen wie ein Monopolist verhalten kann, spricht man von monopolist. Konkurrenz. - In der Wirtschaftstheorie hat als Erster A. A. Cournot die M.-Preisbildung mathematisch exakt behandelt. Der »cournotsche Punkt« auf einer Preis-Absatz-Funktion bestimmt die gewinnmaximale Preis-Angebotsmenge-Kombination und damit den maximalen Gewinn eines Monopolisten. Die Wirkung von M. blieb in der Volkswirtschaftslehre umstritten. Während liberale Richtungen die von den M. ausgehende Störung des Wettbewerbs betonen, wird in der Konjunktur- und Wachstumstheorie eine positive Wirkung der M. auf techn. Fortschritt und Stabilität des Wirtschaftswachstums behauptet. Um der Monopolisierung zu begegnen, setzt die Wirtschaftspolitik Maßnahmen wie Kartellverbot, Fusionskontrolle, Missbrauchsaufsicht ein.
Geschichte: M. gab es seit der frühesten Zeit des Tauschverkehrs. In den europ. Territorialstaaten waren vom 13. bis zum 19. Jh. die bedeutendsten M. privilegierte Unternehmungen (z. B. Handelskompanien) und die staatl. Regalbetriebe. Salz, Tabak, Zündhölzer, Branntwein waren oft Staatsmonopol. Während mit der Ausweitung des Welthandels und der Durchsetzung des Liberalismus viele alte M. abgebaut wurden, entwickelten sich seit dem ausgehenden 19. Jh. neue M. in den Kartellen.
▣ Literatur:
Stülb, W.: Monopolistische Konkurrenz u. Makroökonomik. Wiesbaden 1995.
II Mọnopol
der, Physik: isolierte positive oder negative elektr. Elementarladung e (elektr. M.) oder isolierter magnet. Nord- oder Südpol mit der magnet. Einheitsladung g (magnet. M.); auch Bez. für die diese Ladungen tragenden Teilchen. Während elektr. M. seit langem bekannt sind, sind magnet. M. bisher noch nicht nachgewiesen. Ihre Existenz wurde 1931 von P. Dirac postuliert. Auch die Große Vereinheitlichte Theorie der Wechselwirkungen setzt das Vorkommen von magnet. M. voraus.