Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Moll
I Mọll[von lat. mollis »weich«] das, im Bereich der tonalen Musik das »weiche« oder »weibl.« Tongeschlecht mit der kleinen Terz (im Unterschied zum männl. Dur mit großer Terz). Die M.-Tonarten haben als Grundakkord einen aus Grundton, kleiner Terz und reiner Quinte bestehenden M.-Dreiklang. Neben der natürl. M.-Tonleiter mit Halbtonschritten zw. der 2. und 3. sowie der 5. und 6. Stufe verwendet man im prakt. Gebrauch die harmon. M.-Tonleiter, die durch Erhöhung der 7. Stufe den Leitton einführt, und die melod. M.-Tonleiter, die in aufsteigender Richtung neben der 5. auch die 6. Stufe chromatisch erhöht.
II Mọll,
1) Balthasar, österr. Bildhauer, * Innsbruck 4. 1. 1717, ✝ Wien 3. 3. 1785; 1751-54 Prof. an der Wiener Akademie; schuf im Auftrag von Hof und Adel v. a. Grabmäler und Porträtplastiken in der Tradition G. R. Donners, vorwiegend aus Metall (Prunksarkophage der kaiserl. Familie in der Kapuzinergruft in Wien; 1751-72).
2) Oskar, Maler, * Brieg 21. 7. 1875, ✝ Berlin 19. 8. 1947; gehörte in Paris (1907/08) dem Kreis der dt. Maler um H. Matisse an; lehrte in Breslau und Düsseldorf, lebte ab 1936 in Berlin, als »entarteter« Künstler diffamiert. Er malte Landschaften und Stillleben in abstrahierenden Formen und lichten, dekorativen Farben, deren Zartheit sich zunehmend verfeinerte.
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