Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Molekül
Molekül[frz., von lat. moles »Masse«] das (Molekel), allg. jede Anordnung von zwei oder mehr Atomen, die durch ihre Wechselwirkung lange genug aneinander gebunden sind, um eine Einheit zu bilden und als solche beobachtet werden zu können. I. e. S. wird, v. a. in der Chemie, als M. der kleinste Teil einer Reinsubstanz bezeichnet, der noch deren chem. Eigenschaften besitzt und durch eine chem. Bindung zusammengehalten wird; solche M. können aus vielen Tausenden von Atomen bestehen (Makromoleküle), mit Molekülmassen bis zu einigen Hundert Millionen. Zur Charakterisierung eines M. gibt man in der Summenformel die Art und die Zahl der Atome an, die es enthält, z. B. bei Wasser, H2O, zwei Wasserstoffatome (H) und ein Sauerstoffatom (O). Bei komplizierteren M. ist diese Charakterisierung unzureichend, da z. B. das M. C2H6O je nach der Verknüpfung der Atome Äthanol (CH3CH2OH) oder Dimethyläther (CH3OCH3) sein kann (Isomerie, Mesomerie). Genauere Angaben über die Struktur von M. erhält man u. a. aus deren experimentell beobachteter Wechselwirkung mit elektromagnet. Strahlung (Spektroskopie). Die Abmessungen von M. lassen sich nicht exakt festlegen, da ihre Elektronenhüllen keine starren Begrenzungen aufweisen und daher versch. experimentelle Methoden unterschiedl. Werte liefern. Nur im Fall genügend hochmolekularer Verbindungen lassen sich M. sichtbar machen (Elektronenmikroskop, Feldelektronenmikroskop ).
Literatur:
Engelke, F.: Aufbau der M.e. Stuttgart 31996.
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