Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Mohammed
I Mohammed[arab. »der Gepriesene«] (Muhammad), eigtl. Abul Kasim Muhammad Ibn Abd Allah, Stifter des Islam, * Mekka um 570, ✝ Medina 8. 6. 632; Angehöriger der Haschimiten, der führenden Sippe des in Mekka herrschenden Stammes der Koraisch; heiratete um 595 Chadidja, die ihm u. a. Fatima gebar; durch diese Heirat stieg er in die Oberschicht Mekkas auf; auf seinen Handelsreisen als Kaufmann kam er mit den Lehren der jüd. und christl. Religion in Berührung; ein Visionserlebnis fasste er als seine persönl. Berufung zum Gesandten Gottes auf (Sure 96, 1-5) und predigte seither die »Offenbarungen Gottes«, die im Koran zusammengefasst worden sind; verstand sich als zu den Arabern gesandter Prophet, mit dem (nach Mose, den alttestamentl. Propheten und Jesus) die Offenbarung des wahren Glaubens (der Religion Abrahams) abgeschlossen ist. Nach dem Tod Chadidjas (619) und Auseinandersetzungen um seine die Religion und Struktur der altarab. Stammesgesellschaft infrage stellende Predigt wanderte er 622 mit seinen v. a. den sozialen Unterschichten entstammenden Anhängern nach Medina aus (Hidjra); dort wuchs seine Anhängerschaft rasch; von Medina aus vollzog sich unter seiner Führung (u. a. nach militär. Auseinandersetzungen mit Mekka) die religiöse und polit. Einigung der arab. Stämme unter dem Islam; 630 konnte er Mekka besetzen und das altarab. Heiligtum Kaaba als Mittelpunkt seiner Religion und als Ziel des Hadjdj in Besitz nehmen.
▣ Literatur:
Paret, R.: M. u. der Koran. Stuttgart 71991.
⃟ Armstrong, K.: Muhammad. Religionsstifter u. Staatsmann. A. d. Engl. Neuausg. München 1995.
II Mohammed
(türk. Mehmed), Sultane des Osman. Reiches.
1) M. II. Fatih [»der Eroberer«], (1451-81), * Adrianopel (heute Edirne) 30. 3. 1432, ✝ bei Gebze 3. 5. 1481; eroberte 1453 Konstantinopel, dann die letzten byzantin. Besitzungen in Griechenland sowie Trapezunt, drang auf dem Balkan gegen Ungarn vor, unterstellte sich die Krim; nahm 1480 Otranto; stand mit italien. Höfen und Handelsrepubliken in Beziehungen.
2) M. IV. (1648-87), * Konstantinopel 30. 12. 1641, ✝ Adrianopel (heute Edirne) 17. 12. 1692; errang außen- und innenpolit. Erfolge, erlitt 1683 vor Wien eine entscheidende Niederlage; wurde nach dem Verlust Ungarns von den Janitscharen entthront.
3) M. V. Reschad (1909-18), * Konstantinopel 2. 11. 1844, ✝ ebd. 3. 7. 1918; kam durch die Jungtürken zur Macht, kämpfte seit 1914 (ohne führenden Einfluss) an der Seite Deutschlands.
I Mohammed[arab. »der Gepriesene«] (Muhammad), eigtl. Abul Kasim Muhammad Ibn Abd Allah, Stifter des Islam, * Mekka um 570, ✝ Medina 8. 6. 632; Angehöriger der Haschimiten, der führenden Sippe des in Mekka herrschenden Stammes der Koraisch; heiratete um 595 Chadidja, die ihm u. a. Fatima gebar; durch diese Heirat stieg er in die Oberschicht Mekkas auf; auf seinen Handelsreisen als Kaufmann kam er mit den Lehren der jüd. und christl. Religion in Berührung; ein Visionserlebnis fasste er als seine persönl. Berufung zum Gesandten Gottes auf (Sure 96, 1-5) und predigte seither die »Offenbarungen Gottes«, die im Koran zusammengefasst worden sind; verstand sich als zu den Arabern gesandter Prophet, mit dem (nach Mose, den alttestamentl. Propheten und Jesus) die Offenbarung des wahren Glaubens (der Religion Abrahams) abgeschlossen ist. Nach dem Tod Chadidjas (619) und Auseinandersetzungen um seine die Religion und Struktur der altarab. Stammesgesellschaft infrage stellende Predigt wanderte er 622 mit seinen v. a. den sozialen Unterschichten entstammenden Anhängern nach Medina aus (Hidjra); dort wuchs seine Anhängerschaft rasch; von Medina aus vollzog sich unter seiner Führung (u. a. nach militär. Auseinandersetzungen mit Mekka) die religiöse und polit. Einigung der arab. Stämme unter dem Islam; 630 konnte er Mekka besetzen und das altarab. Heiligtum Kaaba als Mittelpunkt seiner Religion und als Ziel des Hadjdj in Besitz nehmen.
▣ Literatur:
Paret, R.: M. u. der Koran. Stuttgart 71991.
⃟ Armstrong, K.: Muhammad. Religionsstifter u. Staatsmann. A. d. Engl. Neuausg. München 1995.
II Mohammed
(türk. Mehmed), Sultane des Osman. Reiches.
1) M. II. Fatih [»der Eroberer«], (1451-81), * Adrianopel (heute Edirne) 30. 3. 1432, ✝ bei Gebze 3. 5. 1481; eroberte 1453 Konstantinopel, dann die letzten byzantin. Besitzungen in Griechenland sowie Trapezunt, drang auf dem Balkan gegen Ungarn vor, unterstellte sich die Krim; nahm 1480 Otranto; stand mit italien. Höfen und Handelsrepubliken in Beziehungen.
2) M. IV. (1648-87), * Konstantinopel 30. 12. 1641, ✝ Adrianopel (heute Edirne) 17. 12. 1692; errang außen- und innenpolit. Erfolge, erlitt 1683 vor Wien eine entscheidende Niederlage; wurde nach dem Verlust Ungarns von den Janitscharen entthront.
3) M. V. Reschad (1909-18), * Konstantinopel 2. 11. 1844, ✝ ebd. 3. 7. 1918; kam durch die Jungtürken zur Macht, kämpfte seit 1914 (ohne führenden Einfluss) an der Seite Deutschlands.