Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Modulation
Modulation[lat.] die,
1) Musik: der Übergang von einer Tonart in eine andere. Die M. wird bewirkt durch harmon. Umdeutung der Dreiklänge und durch Einführung von chromat., der Ausgangstonart leiterfremden Tönen, die für eine neue Tonart Leittonbedeutung haben. Wird eine Tonart nur vorübergehend berührt, spricht man von Ausweichung.
2) Nachrichtentechnik: Veränderung von Signalparametern eines Trägers in Abhängigkeit von einem modulierenden Signal (z. B. modulierende Schwingung, M.-Schwingung). Der Träger ist dabei ein Zeitvorgang (z. B. Schwingungs-, Puls- oder Rauschvorgang). Die M. wird gewöhnlich dazu verwendet, niederfrequente Nachrichtensignale (z. B. Sprache, Musik, Bilder, Daten) hochfrequenten Schwingungen aufzuprägen, um sie den Eigenschaften eines geeigneten Übertragungsmediums (z. B. Funkstrecke, Lichtwellenleiter, Koaxialkabel) anzupassen oder um mehrere Nachrichten gleichzeitig über einen einzelnen Nachrichtenweg zu senden. Beim umgekehrten Vorgang, der Demodulation, wird auf der Empfangsseite das ursprüngl. niederfrequente Signal wieder aus der Trägerschwingung zurückgewonnen. Harmon. Schwingungen gestatten die M. von Amplitude (Amplituden-M.), Frequenz (Frequenz-M.) oder Phase (Phasen-M.). Im einfachsten Fall ist der Träger eine Sinusschwingung. Bei der im Kurz-, Mittel- und Langwellenbereich gebräuchl. Amplituden-M. (Abk. AM) wird die Amplitude AT der hochfrequenten Trägerschwingung durch die niederfrequenten Schwingungen der Nachricht beeinflusst. Die positiven Halbwellen vergrößern die Amplitude der Trägerschwingung, die negativen verkleinern sie, beides um so mehr, je größer die Amplitude AM der M.-Schwingung ist. Das Verhältnis AT/AM bezeichnet man als M.-Grad. Die niederfrequente M.-Schwingung bildet die Hüllkurven der modulierten Schwingung. Diese lässt sich auch als Überlagerung der Trägerschwingung mit zwei Schwingungen darstellen, deren Frequenzen durch die Summen- bzw. Differenzfrequenz (Seitenfrequenzen) gegeben werden; ihre Amplituden sind halb so groß wie AT. Period. Folgen von Rechteckimpulsen ermöglichen die M. von Amplitude (Pulsamplituden-M.), Frequenz (Pulsfrequenz-M.), Phase (Pulsphasen-M.) und Dauer der Einzelimpulse (Pulsdauer-M.).
In der Rundfunksendetechnik unterscheidet man entsprechend der Stelle im Signalübertragungsweg, an der die M. erfolgt, Vorstufen-M., Zwischenfrequenz-M. (ZF-M.) und Endstufen-M. Als Träger für breitbandige Signale eignen sich insbesondere Mikrowellen und Licht. Zur Übertragung von Informationen mithilfe von Licht als Signalträger (Licht-M.) werden vorzugsweise Laserstrahlen moduliert. Man unterscheidet dabei unabhängig von der zu modulierenden Größe äußere (externe) M. (Laserstrahl wird außerhalb des Lasers moduliert), innere (interne) M. (Lichterzeugung wird selbst beeinflusst) und Auskoppel-M. (die Lichtenergie im opt. Resonator wird gesteuert ausgekoppelt).
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Modulation