Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Mobilfunk
Mobilfunk, ortsungebundenes Telekommunikationsnetz. In Dtl. werden derzeit folgende M.-Netze betrieben: Das 1985 eingeführte analoge C-Netz wurde 1995 in C-Tel umbenannt; seit 1992 stehen die beiden digitalen M.-Netze D 1 (Betreiber: Dt. Telekom MobilNet GmbH) und D 2 (Mannesmann M. GmbH) zur Verfügung; 1994 wurde als drittes digitales M.-Netz e-plus (e-plus M. GmbH, ein Firmenkonsortium von VEBA und Thyssen) eingeführt; 1997 wurde mit dem digitalen M.-Netz E2 (E2 M. GmbH & Co KG, ein Unternehmen der VIAG AG und British Telecom) ein weiteres Netz aufgebaut. D 1 und D 2 beruhen auf dem GSM-Standard (GSM), e-plus und E2 auf dem europ. DCS-1 800-Standard.
In den M.-Netzen werden die Verbindungen über Funkzellen (Waben) aufgebaut. Meldet sich ein Funktelefon durch Einschalten des Geräts im Netz an, wird in der Netzdatenbank, dem HLR (Abk. für engl. home location register), von der im Mobiltelefon installierten SIM-Karte automatisch der Standort des Geräts erfasst (über die Anmeldung bei dem betreffenden Netzknoten) und die Zugangsberechtigung geprüft. Zusätzlich erfolgt eine automat. Abfrage, ob das sich einbuchende Mobiltelefon als gestohlen gemeldet ist. Bei Geräten, die bereits in das Netz eingebucht sind, wird im Stand-by-Modus in regelmäßigen Abständen ein Funkkontakt zw. Funktelefon und Festsender hergestellt. Das Netz weiß daher stets, wo das Funktelefon angeklingelt werden muss. In diesem Fall erfolgt die Kommunikation nicht zw. Mobiltelefon und HLR, sondern zw. Mobiltelefon und der jeweiligen örtl. Datenbank VLR (Abk. für engl. visitor location register), solange die gemeinsame Rufzone des Netzübergabepunkts MSC (Abk. für engl. mobile switching center) nicht verlassen wird. Ändert sich mit dem Wechsel aus einer Funkzelle in eine andere zugleich der Rufbereich, der mehrere Waben umfassen kann, wird das vom Mobiltelefon aufgrund des veränderten empfangenen Codes registriert. Das Mobiltelefon meldet dem HLR über einen Funkkontakt dann automatisch den neuen Standort. Grenzüberschreitender M. ist in den D-Netzen möglich (der GSM-Standard wird in etwa 50 Staaten verwendet), wenn zw. den jeweiligen nat. Netzbetreibern ein Roaming-Abkommen abgeschlossen worden ist, das die Verteilung der Entgelte regelt.
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