Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Mittelmeerraum
Mịttelmeerraum(Mittelmeergebiet, Mediterraneis, Mediterraneum), zusammenfassende Bez. für das Mittelmeer und die es umgebenden Länder (Mittelmeerländer), deren wirtsch. und kulturelle Verflechtungen seit der Frühzeit den M. zu einem wichtigen polit. Faktor machten.Pflanzenwelt: Der M. war urspr. mit Wäldern bedeckt. Durch die frühe Besiedlung wurde der Wald (aus Eichen, Pinien, Edelkastanien) bis auf geringe Reste allmählich zerstört und durch die Macchie abgelöst. Weite Gebiete des M. sind von Heiden mit Hartlaubgehölzen bedeckt.Tierwelt: Es überwiegen zwar die europ. Faunenelemente, doch gibt es auch zahlr. äthiop. und oriental. Einflüsse (Magot als einziger Affe auf Gibraltar und in Marokko). Zahlreich sind die Wärme und Trockenheit liebenden Arten (Schlangen, Eidechsen, Geckos, Spinnen und Skorpione, Hautflügler). Der M. ist wichtig für die durchziehenden und überwinternden Vogelarten Mittel- und N-Europas.Vor- und Frühgeschichte: Älteste archäolog. Spuren des Menschen im M., der wegen seiner günstigen klimat. Verhältnisse während des ganzen Eiszeitalters bewohnbar war, sind aus Kieseln geschlagene Werkzeuge (Geröllgeräte), belegt durch Funde in Ain Hanech (Algerien) und in der Höhle Vallonet (S-Frankreich). Dem älteren Acheuléen werden die bei Ternifine (Algerien) entdeckten menschl. Schädelreste zugeordnet. Wie das Acheuléen, so bildet das Moustérien eine zirkummediterrane Kultur der Altsteinzeit. Skelettreste des Neandertalers wurden auf der Iber. Halbinsel und in Palästina gefunden. Um 30 000 v. Chr. verbreiteten sich jungpaläolith. Bev.gruppen mit versch. Varianten des Aurignacien über den M. Die Mittelsteinzeit stand in N-Afrika, auf der Pyrenäenhalbinsel und auf Sizilien im Zeichen des Capsien. Die frankokantabr. Kunst der Altsteinzeit fand ihre Fortsetzung in den Felsmalereien der ostspan. Kunst, zu denen es in N-Afrika Entsprechungen gibt. In der Jungsteinzeit ging die Kulturdrift von Vorderasien (Fruchtbarer Halbmond) über das östl. Mittelmeer und brachte in Europa das Bauerntum mit Ackerbau und Viehzucht zum Durchbruch, während die jungsteinzeitl. Kulturen des W bes. von N-Afrika ausgegangen zu sein scheinen. Am Ende dieses Prozesses kam es zu Wechselwirkungen zw. den Kulturen im M. und in Europa, v. a. zu den im Donauraum (Bandkeramik) gereiften Kulturen. Die älteste jungsteinzeitl. Kultur in Griechenland ist die Sesklokultur mit hoch entwickelter Keramik. Auf Kreta, dem lange eine beherrschende Stellung zukam, entwickelte sich die Jungsteinzeit teils vom Orient, teils von Ägypten her. Für Italien ist die Stentinello-Molfetta-Kultur kennzeichnend. Auf den Inseln (Malta u. a.) entstanden Megalithbauten. Die span. Glockenbecherkultur, die schon dem Beginn der Metallzeit angehört, erreichte Sardinien und Sizilien.
Die Bronzezeit beginnt in Kleinasien und auf Kreta zu Beginn des 3. Jt. v. Chr. (ägäische Kultur), die Übergangsentwicklung zur frühen Eisenzeit im 13. Jh. v. Chr. Bis ins 8. Jh. v. Chr. vollzogen sich die Entscheidungen, die zur Prägung der geschichtl. Völker- und Stammesgruppen führten, v. a. die Herausbildung der grch. Kultur. Im O war die bedeutendste Wanderung die der Dorer. In Italien trat die Stadtkultur der Etrusker in Erscheinung, in N-Afrika die phönik. Kolonie Karthago.
Mịttelmeerraum(Mittelmeergebiet, Mediterraneis, Mediterraneum), zusammenfassende Bez. für das Mittelmeer und die es umgebenden Länder (Mittelmeerländer), deren wirtsch. und kulturelle Verflechtungen seit der Frühzeit den M. zu einem wichtigen polit. Faktor machten.Pflanzenwelt: Der M. war urspr. mit Wäldern bedeckt. Durch die frühe Besiedlung wurde der Wald (aus Eichen, Pinien, Edelkastanien) bis auf geringe Reste allmählich zerstört und durch die Macchie abgelöst. Weite Gebiete des M. sind von Heiden mit Hartlaubgehölzen bedeckt.Tierwelt: Es überwiegen zwar die europ. Faunenelemente, doch gibt es auch zahlr. äthiop. und oriental. Einflüsse (Magot als einziger Affe auf Gibraltar und in Marokko). Zahlreich sind die Wärme und Trockenheit liebenden Arten (Schlangen, Eidechsen, Geckos, Spinnen und Skorpione, Hautflügler). Der M. ist wichtig für die durchziehenden und überwinternden Vogelarten Mittel- und N-Europas.Vor- und Frühgeschichte: Älteste archäolog. Spuren des Menschen im M., der wegen seiner günstigen klimat. Verhältnisse während des ganzen Eiszeitalters bewohnbar war, sind aus Kieseln geschlagene Werkzeuge (Geröllgeräte), belegt durch Funde in Ain Hanech (Algerien) und in der Höhle Vallonet (S-Frankreich). Dem älteren Acheuléen werden die bei Ternifine (Algerien) entdeckten menschl. Schädelreste zugeordnet. Wie das Acheuléen, so bildet das Moustérien eine zirkummediterrane Kultur der Altsteinzeit. Skelettreste des Neandertalers wurden auf der Iber. Halbinsel und in Palästina gefunden. Um 30 000 v. Chr. verbreiteten sich jungpaläolith. Bev.gruppen mit versch. Varianten des Aurignacien über den M. Die Mittelsteinzeit stand in N-Afrika, auf der Pyrenäenhalbinsel und auf Sizilien im Zeichen des Capsien. Die frankokantabr. Kunst der Altsteinzeit fand ihre Fortsetzung in den Felsmalereien der ostspan. Kunst, zu denen es in N-Afrika Entsprechungen gibt. In der Jungsteinzeit ging die Kulturdrift von Vorderasien (Fruchtbarer Halbmond) über das östl. Mittelmeer und brachte in Europa das Bauerntum mit Ackerbau und Viehzucht zum Durchbruch, während die jungsteinzeitl. Kulturen des W bes. von N-Afrika ausgegangen zu sein scheinen. Am Ende dieses Prozesses kam es zu Wechselwirkungen zw. den Kulturen im M. und in Europa, v. a. zu den im Donauraum (Bandkeramik) gereiften Kulturen. Die älteste jungsteinzeitl. Kultur in Griechenland ist die Sesklokultur mit hoch entwickelter Keramik. Auf Kreta, dem lange eine beherrschende Stellung zukam, entwickelte sich die Jungsteinzeit teils vom Orient, teils von Ägypten her. Für Italien ist die Stentinello-Molfetta-Kultur kennzeichnend. Auf den Inseln (Malta u. a.) entstanden Megalithbauten. Die span. Glockenbecherkultur, die schon dem Beginn der Metallzeit angehört, erreichte Sardinien und Sizilien.
Die Bronzezeit beginnt in Kleinasien und auf Kreta zu Beginn des 3. Jt. v. Chr. (ägäische Kultur), die Übergangsentwicklung zur frühen Eisenzeit im 13. Jh. v. Chr. Bis ins 8. Jh. v. Chr. vollzogen sich die Entscheidungen, die zur Prägung der geschichtl. Völker- und Stammesgruppen führten, v. a. die Herausbildung der grch. Kultur. Im O war die bedeutendste Wanderung die der Dorer. In Italien trat die Stadtkultur der Etrusker in Erscheinung, in N-Afrika die phönik. Kolonie Karthago.