Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Mittelmeer
Mịttelmeer(Mittelländisches Meer, Europäisches M.), das 3,02 Mio. km2 große Nebenmeer des Atlant. Ozeans zw. S-Europa, Vorderasien und N-Afrika, das über die Straße von Gibraltar mit dem Atlant. Ozean, über den Sueskanal und das Rote Meer mit dem Ind. Ozean Verbindung hat. Zu ihm gehören die Randmeere Adriat., Ägäisches, Marmara- und Schwarzes Meer. Die Straße von Tunis und die Straße von Messina verbinden westl. (Algerisch-Provenzal. und Tyrrhen. Becken) und östl. M. (Ion. und Levantin. Becken). Die größte Tiefe (5 121 m) liegt im östl. M. westlich der Peloponnes; die durchschnittl. Tiefe beträgt etwa 1 450 m. Entstehungsgeschichtlich ist das M. eine Bruchzone innerhalb eines Erdgürtels, mit erloschenem und noch tätigem Vulkanismus (Vesuv, Stromboli, Ätna). Im Jungtertiär war das M. für einige Zeit eine tief liegende Wüstenlandschaft.
Das Wasser des M. hat einen hohen Salzgehalt (36,3 ‰ im W, 39,1 ‰ im O). Der Wasserspiegel des M. steht etwas tiefer als der seiner Nachbarmeere. Das ruft sowohl in der Straße von Gibraltar als auch in den Dardanellen und im Bosporus einen ins M. gerichteten Ausgleichstrom an der Oberfläche und einen entgegengesetzt fließenden Tiefenstrom hervor. Die Strömungen und die Gezeiten des M. sind schwach. Das Klima im M.gebiet ist so bezeichnend, dass man unter M.-Klima (Etesienklima) einen auch anderswo zu findenden Typus versteht: Winterregen und Sommertrockenheit bei Jahresmitteln von 13-22 ºC. Wegen der Nährstoffarmut der oberen Schichten ist der Fischreichtum des M. sehr begrenzt. Am wichtigsten ist Küstenfischerei: Thunfisch, Sardelle, Sardine, Languste, Tintenfisch, Austern, Schwämme. Das M. ist eines der am stärksten verschmutzten Meeresgebiete. Der Schiffsverkehr ist seit dem Altertum sehr bed.; nach der Eröffnung des Sueskanals (1869) wurde das M. zur wichtigsten Schifffahrtsstraße.
▣ Literatur:
R. Riedl. Fauna u. Flora des M., hg. v. Hamburg 31983.
⃟ Das M., bearb. v. S. von Boletzky u. a. Neuausg. München 1985.
Mịttelmeer(Mittelländisches Meer, Europäisches M.), das 3,02 Mio. km2 große Nebenmeer des Atlant. Ozeans zw. S-Europa, Vorderasien und N-Afrika, das über die Straße von Gibraltar mit dem Atlant. Ozean, über den Sueskanal und das Rote Meer mit dem Ind. Ozean Verbindung hat. Zu ihm gehören die Randmeere Adriat., Ägäisches, Marmara- und Schwarzes Meer. Die Straße von Tunis und die Straße von Messina verbinden westl. (Algerisch-Provenzal. und Tyrrhen. Becken) und östl. M. (Ion. und Levantin. Becken). Die größte Tiefe (5 121 m) liegt im östl. M. westlich der Peloponnes; die durchschnittl. Tiefe beträgt etwa 1 450 m. Entstehungsgeschichtlich ist das M. eine Bruchzone innerhalb eines Erdgürtels, mit erloschenem und noch tätigem Vulkanismus (Vesuv, Stromboli, Ätna). Im Jungtertiär war das M. für einige Zeit eine tief liegende Wüstenlandschaft.
Das Wasser des M. hat einen hohen Salzgehalt (36,3 ‰ im W, 39,1 ‰ im O). Der Wasserspiegel des M. steht etwas tiefer als der seiner Nachbarmeere. Das ruft sowohl in der Straße von Gibraltar als auch in den Dardanellen und im Bosporus einen ins M. gerichteten Ausgleichstrom an der Oberfläche und einen entgegengesetzt fließenden Tiefenstrom hervor. Die Strömungen und die Gezeiten des M. sind schwach. Das Klima im M.gebiet ist so bezeichnend, dass man unter M.-Klima (Etesienklima) einen auch anderswo zu findenden Typus versteht: Winterregen und Sommertrockenheit bei Jahresmitteln von 13-22 ºC. Wegen der Nährstoffarmut der oberen Schichten ist der Fischreichtum des M. sehr begrenzt. Am wichtigsten ist Küstenfischerei: Thunfisch, Sardelle, Sardine, Languste, Tintenfisch, Austern, Schwämme. Das M. ist eines der am stärksten verschmutzten Meeresgebiete. Der Schiffsverkehr ist seit dem Altertum sehr bed.; nach der Eröffnung des Sueskanals (1869) wurde das M. zur wichtigsten Schifffahrtsstraße.
▣ Literatur:
R. Riedl. Fauna u. Flora des M., hg. v. Hamburg 31983.
⃟ Das M., bearb. v. S. von Boletzky u. a. Neuausg. München 1985.