Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Mir
I Mịr[russ. »Welt«, »Gemeinde«] der, russ. bäuerl. Dorfgemeinde als Gesamtheit ihrer Mitgl. und als Körperschaft. Nach der Aufhebung der Leibeigenschaft (1861) war der M. als Institution mit kollektiver Steuerhaftung und regelmäßiger bzw. fallweiser Umverteilung des bäuerl. Gemeindebesitzes gesetzlich verankert. Durch die Agrargesetze von P. A. Stolypin (1907) allmählich abgebaut, 1917 endgültig abgeschafft.
II Mịr
[russ. »Frieden«], Name der im Februar 1986 als Nachfolger für Saljut-7 gestarteten sowjet. Raumstation. Seit dem 8. 2. 1987 ist M. ständig bemannt. Durch die Ankopplung von Labormodulen an den Basisblock wurde die Station kontinuierlich ausgebaut. Dem ersten Modul »Kvant 1« (1987) folgten die Module »Kvant 2« (1989; mit Ausstiegsluke), »Kristall« (1990; mit zwei weiteren Andockstellen), »Spektr« (1995) und »Priroda« (1996). Sechs russ. Bodenstationen sorgen für Daten-, Sprechfunk- und Fernsehverbindungen. Die Besatzungen aus jeweils zwei oder drei Raumfahrern, die mit Sojus-TM-Raumschiffen transportiert werden, arbeiten meist vier bis sechs Monate in der Station. Ein Anliegen des M.-Programms ist die Ausweitung der Aufenthaltsdauer des Menschen in Schwerelosigkeit. - Dem ersten Rendezvous eines amerikan. Spaceshuttle und M. am 6. 2. 1995 folgte die erste fünftägige Ankopplung durch den Raumtransporter »Atlantis« ab dem 29. 6. 1995. Weitere geplante Andockmanöver sollen der Vorbereitung des Baus einer internat. Raumstation dienen. - Im März 1997 trat in der M. aufgrund eines Lecks im Kühlsystem ein gesundheitsschädl. Kühlmittel aus, damit verbunden kam es zu einem Temperaturanstieg bis auf 36 ºC. Bei einer Havarie mit dem unbemannten Versorgungsraumschiff Progress M-34 im Juni 1997 wurden drei Solarzellenausleger abgerissen. Durch die Kollison fiel im Modul »Spektr« der Druck ab, sodass dieses Modul von der M. abgeriegelt werden musste. Im Okt. 1997 gelang es der Besatzung, neue Solarzellen zu installieren und damit die nach der Havarie halbierte Energieversorgung wieder vollständig herzustellen.
III Mir
[pers.] der, kostbarer, meist blaugrundiger, klein gemusterter Teppich aus dem iran. Gebiet Fareghan südöstlich von Teheran.
I Mịr[russ. »Welt«, »Gemeinde«] der, russ. bäuerl. Dorfgemeinde als Gesamtheit ihrer Mitgl. und als Körperschaft. Nach der Aufhebung der Leibeigenschaft (1861) war der M. als Institution mit kollektiver Steuerhaftung und regelmäßiger bzw. fallweiser Umverteilung des bäuerl. Gemeindebesitzes gesetzlich verankert. Durch die Agrargesetze von P. A. Stolypin (1907) allmählich abgebaut, 1917 endgültig abgeschafft.
II Mịr
[russ. »Frieden«], Name der im Februar 1986 als Nachfolger für Saljut-7 gestarteten sowjet. Raumstation. Seit dem 8. 2. 1987 ist M. ständig bemannt. Durch die Ankopplung von Labormodulen an den Basisblock wurde die Station kontinuierlich ausgebaut. Dem ersten Modul »Kvant 1« (1987) folgten die Module »Kvant 2« (1989; mit Ausstiegsluke), »Kristall« (1990; mit zwei weiteren Andockstellen), »Spektr« (1995) und »Priroda« (1996). Sechs russ. Bodenstationen sorgen für Daten-, Sprechfunk- und Fernsehverbindungen. Die Besatzungen aus jeweils zwei oder drei Raumfahrern, die mit Sojus-TM-Raumschiffen transportiert werden, arbeiten meist vier bis sechs Monate in der Station. Ein Anliegen des M.-Programms ist die Ausweitung der Aufenthaltsdauer des Menschen in Schwerelosigkeit. - Dem ersten Rendezvous eines amerikan. Spaceshuttle und M. am 6. 2. 1995 folgte die erste fünftägige Ankopplung durch den Raumtransporter »Atlantis« ab dem 29. 6. 1995. Weitere geplante Andockmanöver sollen der Vorbereitung des Baus einer internat. Raumstation dienen. - Im März 1997 trat in der M. aufgrund eines Lecks im Kühlsystem ein gesundheitsschädl. Kühlmittel aus, damit verbunden kam es zu einem Temperaturanstieg bis auf 36 ºC. Bei einer Havarie mit dem unbemannten Versorgungsraumschiff Progress M-34 im Juni 1997 wurden drei Solarzellenausleger abgerissen. Durch die Kollison fiel im Modul »Spektr« der Druck ab, sodass dieses Modul von der M. abgeriegelt werden musste. Im Okt. 1997 gelang es der Besatzung, neue Solarzellen zu installieren und damit die nach der Havarie halbierte Energieversorgung wieder vollständig herzustellen.
III Mir
[pers.] der, kostbarer, meist blaugrundiger, klein gemusterter Teppich aus dem iran. Gebiet Fareghan südöstlich von Teheran.