Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Minerale
Minerale[lat.] (Mineralien), chem. Elemente oder anorgan., selten organ., meist kristalline Verbindungen, die als Bestandteile der Erdkruste, des Erdmantels oder von Meteoriten in der Natur vorkommen, auch auf Planeten und Monden, oder sich bei techn. Schmelz- und Kristallisationsvorgängen bilden. Sie bauen die Gesteine auf oder kommen als Ausblühungen an der Erdoberfläche vor. - M. mit gleicher chemisch-stöchiometr. Zusammensetzung und gleichem Kristallstrukturtyp bilden eine Mineralart. Zur Beschreibung und Bestimmung dienen neben chem., mikroskop. und röntgenograph. Daten auch »äußere Kennzeichen«: Kristallform, Dichte, Härte, Spaltbarkeit, Glanz, Farbe, Strich und Lichtdurchlässigkeit.
Von den etwa 2 000 bekannten M. kommen nur wenige gesteinsbildend in der Erdkruste vor, z. B. Quarz, Feldspat, Glimmer, Hornblenden, Olivin. Etwa 10 Mineralarten (v. a. Silikate) bauen über 90 % der Erdkruste auf. Bes. Sulfide und Oxide haben Bedeutung als Erze. - Anhand der chem. Zusammensetzung unterscheidet man neun Mineralklassen: 1) Elemente, 2) Sulfide, Arsenide, Antimonide, 3) Halogenide, 4) Oxide und Hydroxide, 5) Carbonate, Nitrate, Borate, 6) Sulfate, Chromate, Molybdate, Wolframate, 7) Phosphate, Arsenate, Vanadate, 8) Silikate, 9) organ. Verbindungen.
Literatur:
W. Schumann. Mineralien aus aller Welt, hg. v. München 31995.
GU-Naturführer Mineralien u. Kristalle, hg. v. R. Hochleitner. München 61996.
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