Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Milz
Milz(Lien, Splen), in den Blutkreislauf eingeschaltetes größtes lymphat. Organ der Wirbeltiere und des Menschen; liegt beim Menschen im oberen linken Teil der Bauchhöhle zw. Magen und Zwerchfell. Die M. hat die Form einer Bohne (etwa 12 cm lang und 8 cm breit) und wiegt 150-200 g. Sie besteht aus einer von Bauchfell überzogenen, von glatten Muskelfasern durchsetzten M.-Kapsel, von der zahlr. bindegewebige Stränge (Trabekel, Balken) in das M.-Innere ziehen. Die Trabekel umschließen ein feinmaschiges Bindegewebsnetz, das mit Blut gefüllt ist (rote Pulpa). In bestimmten Abschnitten finden sich innerhalb der roten Pulpa grauweißlich aussehende Inseln lymphat. Gewebes, die M.-Knötchen (Malpighi-Körperchen), die in ihrer Gesamtheit als weiße Pulpa bezeichnet werden. Funktion: Bildung von Lymphozyten sowie Antikörpern bei schweren Infektionskrankheiten (durch die starke Beanspruchung vergrößert sich die M. erheblich), Auffangen von Blutverunreinigungen (»Blutfilter«, z. B. für Bakterien, Pigmente), Abbau von roten (überalterten) Blutkörperchen, Bildung von Blut während der Embryonalzeit. - Die M. ist nicht unbedingt lebensnotwendig. Nach ihrer operativen Entfernung übernehmen die anderen lymphat. Organe des Organismus (Leber, Knochenmark, Lymphknoten) ihre Funktion. Da die M. einen offenen Blutkreislauf hat, sind Verletzungen der M. nicht heilbar. Kontraktionen der M. bei vermehrtem plötzl. Sauerstoffbedarf können Seitenstechen (M.-Stechen) bewirken.
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