Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Milton
Milton['mɪltən], John, engl. Dichter, * London 9. 12. 1608, ✝ ebd. 8. 11. 1674; 1638/39 Reisen nach Frankreich und Italien; kämpfte während des engl. Bürgerkriegs aufseiten des Parlaments; forderte in zahlr. Schriften u. a. die Demokratisierung der Kirche, eine allseitige, praxisbezogene Erziehung (»Von der Erziehung«, 1644), Pressefreiheit (»Areopagitica«, 1644) und das Recht der Ehescheidung. Unter Cromwell 1649-60 Staatssekretär im außenpolit. Amt; nach Rückkehr der Stuarts kurze Zeit gefangen gesetzt; zog sich dann, vereinsamt und erblindet, auf sein literar. Schaffen zurück. M.s Hauptwerk ist das 10 565 Blankverse umfassende Epos »Paradise lost« (10 Bücher, 1667; 1674 auf 12 Bücher erweitert, dt. u. a. als »Das verlorene Paradies«), das die Schöpfung des Menschen und den Sündenfall behandelt und durch seine kühnen allegor. Bilder bes. auf Klopstock und die engl. Romantik gewirkt hat; 1671 fortgesetzt mit dem Epos »Paradise regained« (4 Bücher, dt. u. a. als »Das wiedergewonnene Paradies«). Als Dramatiker trat M. mit dem frühen Maskenspiel »Comus« (1634) und dem bibl. Lesedrama mit autobiograph. Hintergrund »Samson Agonistes« (1671) hervor. Verfasste auch meisterhafte Sonette.
Literatur:
D. Danielson. The Cambridge companion to M., hg. v. Cambridge u. a. 1989.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Milton