Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Miller
Mịller, 1) Alice, schweizer. Schriftstellerin, * 12. 1. 1923; bezieht eine krit. Position gegenüber der Psychoanalyse und der traditionellen Erziehung; untersucht Ursachen und Folgen von Kindesmisshandlungen (»Das Drama des begabten Kindes«, 1979; »Du sollst nicht merken«, 1981; »Das verbannte Wissen«, 1988).
2) ['mɪlə], Arthur, amerikan. Dramatiker, * New York 17. 10. 1915; 1956-60
mit M. Monroe; 1965-69 Präs. des Internat. PEN-Clubs. Einer der führenden zeitgenöss. Bühnenautoren, der in seinen realist., zeit- und gesellschaftskrit. Dramen bes. der analyt. Methode H. Ibsens verpflichtet ist (»Alle meine Söhne«, 1947; »Der Tod des Handlungsreisenden«, 1949; »Hexenjagd«, 1953). Außerdem schrieb er u. a. »Brennpunkt« (R., 1945), »Nicht gesellschaftsfähig« (Drehbuch, 1961), »Zwischenfall in Vichy« (Dr., 1964), »Nach dem Sündenfall« (Dr., 1964), »Spiel um Zeit« (Dr., 1981), »Zeitkurven« (Autobiographie, 1987), »Everybody wins. A screenplay« (Dr., 1990), »The Last Yankee« (Kom., 1993), »Mr. Peter's Connections« (Dr., 1998).
3) Ferdinand von (seit 1875), d. Ä., Erzgießer, * Fürstenfeldbruck 18. 10. 1813, ✝ München 11. 2. 1887, Vater von 7); seit 1844 Direktor der Königl. Erzgießerei in München, aus der über 175 große Gusswerke hervorgingen, u. a. die Bavaria in München, das Goethe-Schiller-Denkmal in Weimar (1857).
4) ['mɪlə], Glenn, amerikan. Posaunist, Orchesterleiter, Arrangeur und Komponist, * Clarinda (Ia.) 1. 3. 1904, ✝ bei Flugzeugabsturz zw. England und Frankreich 15./16. 12. 1944; gründete 1937 eine Band und wurde mit dem typ. »G.-M.-Sound« (vier Saxophone, führende Klarinette) sehr populär; leitete im Zweiten Weltkrieg ein Armeeorchester.
5) ['mɪlə], Henry, amerikan. Schriftsteller, * New York 26. 12. 1891, ✝ Los Angeles (Calif.) 7. 6. 1980; 1939/40 Aufenthalt in Europa; Vertreter eines extremen Individualismus von provozierender Aggressivität, dessen Werk fast ausschließlich eine surrealistisch-visionäre Spiegelung seiner individuellen Gefühlswelt darstellt. Die mit bewusst krassem Realismus dargestellte Sexualität in seinen Romanen und Erzählungen ist als Teil seiner Bestrebungen zur Umwertung des als lebensfeindlich empfundenen bürgerlich-puritan. Wertesystems der nordamerikan. Gesellschaft zu verstehen (»Wendekreis des Krebses«, R., 1934; »Wendekreis des Steinbocks«, R., 1939; Romantrilogie: »Sexus«, 1949; »Plexus«, 1952; »Nexus«, 1957; »Stille Tage in Clichy«, R., 1966; »Opus pistorum«, Erz., hg. 1983); wirkte bes. auf die Autoren der Beatgeneration und des Postmodernismus.
Literatur:
Dearborn, M.: H. M. Eine Biographie. A. d. Amerikan. Tb.-Ausg. München 1993.
Ferguson, R.: H. M. Ein Leben ohne Tabus. A. d. Amerikan. Neuausg. München 1994.
6) ['mɪlə], Merton Howard, amerikan. Betriebswirtschaftler, * Boston (Mass.) 16. 5. 1923; seit 1961 Prof. an der University of Chicago; entwickelte zus. mit F. Modigliani die Modigliani-M.-Theoreme (1958, 1961), die die Zusammenhänge von Marktwert, Kapitalstruktur und -kosten von Unternehmen beschreiben. M. erhielt 1990 zus. mit H. Markowitz und W. Sharpe für Forschungen zur modernen Finanzierungstheorie von Unternehmen und zur Theorie der Finanzmärkte den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften.
7) Oskar von, Ingenieur, * München 7. 5. 1855, ✝ ebd. 9. 4. 1934, Sohn von 3); Begründer des Deutschen Museums (München 1903). M. organisierte 1882 in München die erste Elektrizitätsausstellung Deutschlands und war 1884-90 Direktor der AEG. Er gründete 1890 ein Ingenieurbüro für Energiewirtschaft in München, baute 1891 die erste Überlandleitung von Lauffen am Neckar nach Frankfurt am Main (rd. 180 km) und errichtete das Walchensee-Kraftwerk (1918-24).
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