Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Militärmusik
Militärmusik,die Gesamtheit der im militär. Bereich verwendeten Musik, umfasst Signal- und Kommandogaben im Fanfarenmelos (Trompete, Flügelhorn), die histor. Formen der Musik für Trompeter und Pauker sowie für Pfeifer und Trommler, die Musik der neuzeitl. Militärkapellen und das Soldatenlied. Die Geschichte der M. reicht bis zu den Römern (Signale der Tuba- und Tibiabläser) zurück. Auf mittelalterl. Tradition fußen die Spielleute (Trommler und Pfeifer der Landsknechte). Die eigentl. Militärkapelle geht auf die Trompeter der an den Kreuzzügen beteiligten Fürsten zurück. Seit dem 17. Jh. vollzog sich in den europ. Armeen eine Reorganisation der M.; sie fand ihren Ausdruck in der Nachahmung der Janitscharenmusik und in der zunehmenden Annäherung an den Bereich der Kunstmusik, so etwa im Ersetzen der Pfeifer durch Oboisten und in der seit dem 19. Jh. erhobenen Forderung nach Beherrschung eines Streichinstruments durch die Militärmusiker sowie in Dtl. seit 1874 in der Ausbildung der M.-Meister an den Musikhochschulen in Berlin, München und Dresden. Aus dem 19. Jh. datiert die Festlegung der Harmoniemusik (gemischte Besetzung aus Holz- und Blechblasinstrumenten) für die Infanterie, eine reine Blechbesetzung für Kavallerie, Artillerie (Trompeten) und Jäger (Waldhorn), während 1935 die Fliegertruppe das Saxophon übernahm (seit 1845 bereits in der frz. Militärmusik).
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