Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Mikroskopie
Mikroskopiedie, die Anwendung des Mikroskops und aller zu ihm gehörenden Hilfsmittel zur Untersuchung mikroskop. Objekte bzw. Objektstrukturen. Bei frischen biolog. Präparaten wird durch Zusatz indifferenter Flüssigkeiten das Austrocknen verhindert. Die Gewebeteile werden ausgebreitet oder mit Zupfnadeln zerkleinert, stärkere werden als Quetschpräparat untersucht. Dünne Schnitte von frischen Gewebeproben werden mit einem Mikrotom hergestellt. Die Präparate werden meist auf einem Objektträger befestigt und mit einem dünnen Deckglas geschützt. - Mikroskop. Untersuchungen am lebenden Gewebe im unversehrten Verband des Organismus (Intravital-M.) werden z. B. am Auge und bei der Kapillar-M. an Haut und Schleimhäuten angewendet.
Nach den Objektstrukturen differenziert man Verfahren, die entweder die Amplitude oder die Phase der Strahlung beeinflussen. Bei den häufigsten Anwendungen des Mikroskops hat man es mit Präparaten zu tun, deren Strukturelemente in versch. Helligkeiten oder Farben erscheinen (Objekte mit Amplitudenkontrast). Verfahren zur Erzeugung eines Amplitudenkontrastes sind das Anfärben der Präparate und die Fluoreszenzmikroskopie. Bei der M. an sehr dünnen, nicht einfärbbaren Objekten (z. B. lebende biolog. Präparate) werden häufig Phasen- oder Interferenzkontrastverfahren zur Erzeugung von Bildkontrasten angewendet. Zunehmend wird die M. für quantitative, rechnergestützte Messungen (Bestimmung von Extinktion, Transmission, Reflexion, Teilchenzahlen, Fluoreszenzintensitäten u. a.) herangezogen.
Literatur:
H. Riesenberg, Handbuch der M., hg. v. Beiträge v.J. Bergner u. a. Berlin 31988.
M. in Forschung u. Praxis, hg. v. H. Robenek. Darmstadt 1995.
Handbook of microscopy, hg. v. S. Amelinckx u. a., 3 Tle. Weinheim 1997.
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