Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Metz
I Mẹtz,Hauptstadt der frz. Region Lothringen und des Dép. Moselle, an der Mündung der Seille in die Mosel, 119 600 Ew.; kath. Bischofssitz; Univ., Hochschule für Ingenieure, Musikhochschule, Museen, Theater, botan. Garten; internat. Messe. M. ist Handelszentrum für landwirtsch. Erzeugnisse (Wein, Rinder) sowie das Finanz- und Handelszentrum der lothring. Eisen- und Stahlind.; Metall-, Maschinen-, Haushaltswaren-, Elektro-, Bekleidungs-, Tabak- und Nahrungsmittelind., Großbrauereien, Erdölraffinerie; Flusshafen.- Mittelpunkt der Altstadt mit zahlr. mittelalterl. Bauten ist der barocke Paradeplatz (nach Plänen von J. F. Blondel, 1764) mit Rathaus (1766-81) und got. Kathedrale Saint-Étienne (13.-16. Jh.; mit bed. Glasmalereien des 13.-16. Jh. sowie des 20. Jh., u. a. von M. Chagall). Von der Festungsanlage sind Römertor und Deutsches Tor (Porte des Allemands, 13. und 15. Jh.) erhalten. Das klassizist. Arsenal wurde bis 1989 zu einem Kultur- und Kongresszentrum umgebaut.- M., das gallisch-röm. Mediomatricum (später Mettis), war in fränk. Zeit die Hptst. Austrasiens und fiel 870 an das Ostfränk. Reich. Seit dem späten 12. Jh. löste es sich aus der Abhängigkeit der Bischöfe und wurde Reichsstadt. König Heinrich II. von Frankreich besetzte 1552 M.; der Westfäl. Friede 1648 bestätigte Frankreich den Besitz. Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 musste die frz. Rheinarmee hier am 27. 10. 1870 kapitulieren. 1871-1918 und 1940-44 gehörte M. als Hptst. des Bez. Lothringen zum Dt. Reich.
II Mẹtz,
Johann Baptist, kath. Theologe, * Welluck (heute zu Auerbach i. d. OPf.; Landkreis Amberg-Sulzbach) 5. 8. 1928; Prof. in Münster; beschäftigt sich v. a. mit den geschichtl. und polit. Dimensionen des christl. Glaubens und begründete eine eschatologisch-gesellschaftskritisch ausgerichtete politische Theologie.
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