Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Metrik
Metrik[zu grch. métron »(Vers-)Maß«] die,
1) Literatur: (Verslehre) die Lehre vom Versmaß (Metrum), der schemat. Ordnung, die dem Vers zugrunde liegt. Voraussetzung für die Ordnung ist, dass es Silben versch. Qualität gibt: Es kann (wie im Griechischen) der Wechsel von langen und kurzen Silben (Länge und Kürze) geregelt werden (quantitierender Vers, quantitierende M.) oder (wie im Deutschen) der Wechsel von betont und weniger betont (Hebung und Senkung) gesprochenen Silben (akzentuierender Vers). Bei einem dritten System (in den roman. Sprachen) wird die Zeile durch die Zahl der Einheiten bestimmt, zugleich liegen die Stellen für einige Akzente fest. In bestimmten frz. Versen herrscht der alternierende Grundsatz (alternierender Vers), d. h. der regelmäßige Wechsel von betont und nicht betont, unbeschadet der »natürlichen« Betonung der Silben. (Übersicht. Übersichten und Tabellen finden Sie im Buch)
2) Mathematik: diejenige Struktureigenschaft eines Raumes, durch die in ihm die Entfernung (der Abstand) zweier Punkte definiert wird.
3) Musik: Lehre vom Metrum.
4) Physik: der durch Längenmessungen zu ermittelnde Maßzusammenhang des Raumes, der nach der allg. Relativitätstheorie nicht mehr genau den Gesetzen der elementaren (euklid.) Geometrie entsprechen muss. Nach Einstein ist die M. des Raumes in ähnl. Weise wie das elektromagnet. Feld als ein physikal. Feld (metr. Feld) aufzufassen, das physikal. Kraftwirkungen auf die darin befindl. Materie ausübt.
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