Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Methodismus
Methodịsmusder, aus der anglikan. Kirche hervorgegangene, von den Brüdern John und Charles Wesley während ihrer Studienzeit in Oxford in den 1720er-Jahren begründete religiöse Erweckungsbewegung. Im Mittelpunkt stand die individuelle Vergewisserung des eigenen Glaubens und Angenommenseins durch Gott auf der Grundlage der reformator. Rechtfertigungslehre. In kleinen Gruppen (»Klassen«) sollten die Anhänger, angeleitet von einem »Klassenleiter«, systematisch zu geistl. Fortschritt geführt werden. Dieses method. Vorgehen trug ihnen den Spottnamen Methodisten ein. Die Berufung von Laienpredigern durch J. Wesley hatte den Bruch mit der anglikan. Kirche und die Bildung eigener methodist. Gemeinden zur Folge. Die schnelle Ausbreitung des M. im angelsächs. Raum führte 1784 in Nordamerika mit der Formierung der Bischöfl. Methodistenkirche zur Bildung einer eigenständigen methodist. Kirche; in der Folgezeit entstanden durch Abspaltungen und Neugründungen weitere methodist. Kirchen. Heute sind im »Weltrat methodist. Kirchen« (gegr. 1881) 64 Mitgl.kirchen mit insgesamt rd. 60 Mio. Mitgl. (davon rd. 29 Mio. Erwachsene, d. h. Kirchenmitglieder im rechtl. Sinn) in über 90 Ländern zusammengeschlossen. Bes. stark verbreitet ist der M. in den USA (rd. 13,7 Mio. [9 Mio.] Methodisten). In Dtl. zählt die Evang.-methodist. Kirche rd. 65 000 (39 000) Mitglieder.
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