Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Merseburg
Mẹrseburg,Krst. des Landkreises M.-Querfurt, Sa.-Anh., an der Saale, 39 400 Ew.; FH; Landesarchiv; Aluminiumfolienwerk. Bis 1990 bei M. Braunkohlengewinnung im Tagebau. Südlich von M. liegt Leuna, nördlich Schkopau.- Das Stadtbild wird beherrscht vom spätgot. Dom (Baubeginn 1015, im Wesentlichen 1504-17; reiche Ausstattung; spätgot. Flügelaltäre, roman. Taufstein, unter den zahlr. Grabdenkmälern die bed. Bronzegrabplatte Rudolfs von Schwaben [✝ 1080]) und dem bischöfl. Schloss (1480-89, im 17. Jh. umgebaut). Am Markt in der Altstadt stehen das Alte Rathaus (1468-1568) und die spätgot. Marktkirche (1432-1501). Im N außerhalb der Altstadt Reste des Petersklosters (12. Jh.) und die barocke Kirche St. Viti. Rechts der Saale die roman. Neumarktkirche St. Thomas (12./13. Jh.).- Auf dem Schlosshügel entstand um die im 9. Jh. belegte Burg eine Siedlung, bei der König Heinrich I. vor 930 eine Pfalz errichtete. Kaiser Otto I. gründete 968 das Bistum M.; 932 als Sitz eines Grafen genannt. Spätestens seit 974 bestand eine Marktsiedlung (vor 981 Markt-, Münz- und Zollrechte); ab 1004 unter bischöfl. Herrschaft (1009-18 Thietmar von M.); kam im 15. Jh. an die Herzöge von Sachsen; 1656-1738 Residenz des albertin. Sekundogeniturfürstentums Sachsen-Merseburg; fiel 1815 an Preußen (Prov. Sachsen).
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