Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Menzel
Mẹnzel,1) Adolph von (seit 1898), Maler, * Breslau 8. 12. 1815, ✝ Berlin 9. 2. 1905; erlernte bei seinem Vater die Technik der Lithographie, bildete sich als Maler im Wesentlichen autodidaktisch. Mit den Lithographien zu »Denkwürdigkeiten aus der Brandenburgisch-Preuß. Geschichte« (1836) und »Die Armee Friedrichs d. Gr. in ihrer Uniformierung« (1851-37, 3 Tle.) profilierte er sich als bedeutendster Vertreter dieser Kunst in Dtl. im 19. Jh. 1839-42 schuf er 400 Federzeichnungen für Holzstiche zu F. T. Kuglers »Geschichte Friedrichs d. Gr.«. Mitte der 40er-Jahre entstanden seine ersten bed., zunächst unbeachteten Bilder von Innenräumen, Gärten und Hinterhäusern. Er griff auch aktuelle und dem beginnenden Industriezeitalter gemäße Themen auf, die zu seiner Zeit kaum als darstellungswürdig galten (»Eisenwalzwerk«, 1875). In der freien maler. Haltung, der Wiedergabe des unmittelbaren Eindrucks und mit dem besonderen Interesse an Farbwirkungen und Lichtreflexen wirkte er wegbereitend für den dt. Impressionismus. Auch in der Historienmalerei ging M. eigene Wege. Seine Darstellungen höf. Gesellschaften der friderizian. Zeit haben den Charakter von Momentaufnahmen, ohne deklamator. Pathos.
Literatur:
Jensen, J. C.: A. M. Köln 21988.
Lammel, G.: A. M. Münster u. a. 1995.
2) Jiří, tschech. Filmregisseur, * Prag 23. 2. 1938; dreht überwiegend kritisch-satir. Filmkomödien (»Liebe nach Fahrplan«, 1966; »Die wunderbaren Männer mit der Kurbel«, 1978; »Kurzgeschnitten«, 1980; »Das Wildschwein ist los«, 1983; »Dörfchen, mein Dörfchen«, 1985; »Ende der alten Zeiten«, 1990); auch Theaterregie.
3) Wolfgang, Schriftsteller, * Waldenburg in Schlesien (heute Wałbrzych) 21. 6. 1798, ✝ Stuttgart 23. 4. 1873; gab 1825-48 das einflussreiche »Literaturblatt« zum cottaschen »Morgenblatt« und 1852-69 selbstständig ein »Literaturblatt« heraus. Seine Kritik (1835) an den Autoren des Jungen Deutschland veranlasste deren Verfolgung durch den Dt. Bund.
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