Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Menschewiki
Menschewikị[russ. »Minderheitler«], der gemäßigte Flügel der Sozialdemokrat. Arbeiterpartei Russlands, der auf dem 2. Parteitag 1903 gegenüber den von Lenin geführten »Bolschewiki« bei einer Abstimmung über das Parteistatut und bei den Wahlen zum Zentralkomitee in der Minderheit blieb. Führende Vertreter waren G. W. Plechanow, L. Martow, N. S. Tschcheidse. Die M., die gegenüber Lenins Kaderpartei am Prinzip der Massenpartei festhielten, spielten eine aktive Rolle in der russ. Revolution 1905/07. 1912 fand die endgültige Spaltung der Partei in Bolschewiki und M. statt. Nach der Februarrevolution 1917 gewannen die M. eine führende Stellung in Georgien und (gemeinsam mit den Sozialrevolutionären) im Petrograder Sowjet; zeitweise gehörten sie 1917 der Provisor. Reg. an. Die M. lehnten die bewaffnete Machtergreifung der Bolschewiki 1917 ab. Zunehmend verfolgt, 1921 verboten, gingen viele M. ins Exil.
Menschewikị[russ. »Minderheitler«], der gemäßigte Flügel der Sozialdemokrat. Arbeiterpartei Russlands, der auf dem 2. Parteitag 1903 gegenüber den von Lenin geführten »Bolschewiki« bei einer Abstimmung über das Parteistatut und bei den Wahlen zum Zentralkomitee in der Minderheit blieb. Führende Vertreter waren G. W. Plechanow, L. Martow, N. S. Tschcheidse. Die M., die gegenüber Lenins Kaderpartei am Prinzip der Massenpartei festhielten, spielten eine aktive Rolle in der russ. Revolution 1905/07. 1912 fand die endgültige Spaltung der Partei in Bolschewiki und M. statt. Nach der Februarrevolution 1917 gewannen die M. eine führende Stellung in Georgien und (gemeinsam mit den Sozialrevolutionären) im Petrograder Sowjet; zeitweise gehörten sie 1917 der Provisor. Reg. an. Die M. lehnten die bewaffnete Machtergreifung der Bolschewiki 1917 ab. Zunehmend verfolgt, 1921 verboten, gingen viele M. ins Exil.