Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Mennoniten
Mennoniten(Altevangelische Taufgesinnte), nach Menno Simons benannte, im 16. Jh. v. a. aus niederländ. und norddt. Täufergruppen hervorgegangene Religionsgemeinschaft. Die M. lehnen die Kindertaufe ab und sind für die Einführung der Glaubenstaufe (Bekenntnistaufe) Erwachsener. Sie vertreten die völlige Trennung von Staat und Kirche und lehnen jegl. Gewalt, Wehrdienst, Eidesleistung und Ehescheidung ab. Mittelpunkt ihrer Ethik ist die Nachfolge Jesu Christi im Sinne der Bergpredigt; theologisch stehen sie dem Kalvinismus nahe; oft verfolgt bzw. zur Auswanderung gezwungen (Ukraine, USA). - Heute gibt es weltweit rd. 850 000 M., mehrheitlich zusammengeschlossen in der »Mennonit. Weltkonferenz« (gegr. 1925); in Dtl. rd. 8 000, organisatorisch vereint in der »Arbeitsgemeinschaft Mennonit. Gemeinden in Dtl.«. - Die M. gehören, zus. mit den Quäkern und der »Church of the Brethren«, zu den »histor. Friedenskirchen« (Friedensbewegung).
Literatur:
Penner, H.: Weltweite Bruderschaft. Ein mennonit. Geschichtsbuch, bearb. v. H. Gerlach. Weierhof 51995.
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