Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Mendelssohn
Mẹndelssohn,1) Arnold, Komponist, * Ratibor (heute Racibórz) 26. 12. 1855, ✝ Darmstadt 19. 2. 1933, Großneffe von F. Mendelssohn Bartholdy; lehrte ab 1912 am Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt am Main; schrieb Opern (u. a. »Der Bärenhäuter«, 1900), Orchester-, Kammer-, Klaviermusik, Chorwerke, Lieder. Mit seinen geistl. Werken leitete er die Reform der evang. Kirchenmusik in Dtl. ein.
2) Dorothea, Schriftstellerin, Schlegel, Dorothea.
3) Moses, Philosoph, * Dessau 17. 8. 1729, ✝ Berlin 4. 1. 1786, Großvater von F. Mendelssohn Bartholdy. Seine Übersetzung des Pentateuchs, des Psalters und des Hoheliedes führte die dt. Sprache in die jüd. Literatur ein und verbreitete mit ihr unter den Juden den Gedanken der Aufklärung und der Emanzipation. Von weit reichender Bedeutung war seine philosoph. Interpretation der jüd. Religion (»Phaedon oder über die Unsterblichkeit der Seele«, 1767; »Morgenstunden oder Vorlesungen über das Dasein Gottes«, 1785).
Literatur:
Hütter, A.: M. M. Philosophie zw. gemeinem Menschenverstand u. unnützer Spekulation. Cuxhaven 1990.
M. M. u. die Kreise seiner Wirksamkeit, hg. v. M. Albrecht u. a. Tübingen 1994.
4) Peter de, Schriftsteller, * München 1. 6. 1908, ✝ ebd. 10. 8. 1982; emigrierte 1933, ab 1941 brit. Staatsbürger;
mit Hilde Spiel; wurde 1975 Präs. der Dt. Akademie für Sprache und Dichtung; verfasste neben zeit- und literaturkrit. Essays politisch-dokumentar. Arbeiten, biograph. Werke (z. B. zu W. Churchill und T. Mann), Monographien und zahlr. Novellen.
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