Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Membranverfahren
Membranverfahren,Verfahren zur Trennung von flüssigen und gasförmigen Gemischen mithilfe selektiv durchlässiger dünner Wände (Membranen); hierbei werden unter dem Einfluss einer Druckdifferenz bestimmte Komponenten (z. B. das Lösungsmittel) als Permeat durch die Membran hindurchgepresst, während das Retenat (z. B. eine aufkonzentrierte Lösung) zurückbleibt. - Bei der Umkehrosmose (Reversosmose, Hyperfiltration) hält die Membran Salzionen und kleine Moleküle (Teilchendurchmesser 0,1 bis 2 nm) weitgehend zurück. Sie arbeitet mit Drücken, die wesentlich höher als der osmot. Druck der Lösung sind. - Die Ultrafiltration dient zur Auftrennung kolloider Lösungen (Teilchendurchmesser 1 nm bis 1 μm). Sie arbeitet mit Betriebsdrücken von 0,5 bis 10 bar. Die Trennwirkung wird durch Poren ermöglicht, die Lösungsmittelmoleküle hindurchlassen, nicht aber kolloide Teilchen. Anwendungsgebiete sind u. a. Meerwasserentsalzung, Reinstwasserherstellung (in Kombination mit Ionenaustauschern) und Konzentrierung von Obstsäften und Molke.
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