Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Meißen
Meißen,1) Landkreis im RegBez. Dresden, Sachsen, 632 km2, (1999) 153 800 Einwohner.
2) Krst. von 1) in Sachsen, an der Elbe, 30 300 Ew.; FH; Staatl. Porzellan-Manufaktur (Meißner Porzellan®); Herstellung von keram. Platten, Farben und Kfz-Zubehör, Maschinenbau, Kabelwerk, elektrotechn., Metallwaren-, Textil- und Nahrungsmittelind.; Weinkellerei. In der Umgebung Kaolinvorkommen und Weinbau (am Spaargebirge).- Vom Ufer der Elbe aus zieht sich die alte Stadt mit Fachwerkhäusern zum Burgberg hinauf, auf dem sich der got. Dom (anstelle eines roman. Vorgängerbaus nach 1240 begonnen; mit Fürstenkapelle, um 1425, und Georgskapelle, um 1530, Grablege der Wettiner; Skulpturen der Naumburger Werkstatt, um 1260; Triptychon von L. Cranach d. Ä., 1534) und die Albrechtsburg (1471-85) erheben. Bed. auch die spätgot. Frauenkirche und die Franziskanerkirche (jetzt Museum), spätgot. Rathaus (um 1472); die roman. Nikolaikirche ist Gedenkstätte für die Opfer des Ersten Weltkrieges.- Die 929 von König Heinrich I. als Zentrum der dt. Herrschaft im mittleren Elbegebiet errichtete Reichsburg Misni war Sitz der Markgrafen (seit 1046; Markgrafschaft M. seit 982), der Bischöfe und seit 1068 der Burggrafen von M.; Stadtrecht seit Ende des 12. Jh.; kam 1089/1125 mit der Markgrafschaft M. an die Wettiner (1485 albertin. Linie); 1543 wurde im Afrakloster die Fürstenschule (Landesschule) eingerichtet; 1710 Gründung der Porzellanmanufaktur.
3) Bistum in Mittel-Dtl., 968 gegr. und dem Erzbistum Magdeburg unterstellt; 1581 aufgehoben; 1929 als exemtes Bistum wieder errichtet (1980 in Dresden-M. umbenannt).
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