Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Mehring
Mehring,1) Franz, Politiker und Historiker, * Schlawe in Pommern (heute Sławno) 27. 2. 1846, ✝ Berlin 28. 1. 1919, seit 1891 Mitgl. der SPD (linker Flügel), bekämpfte den Revisionismus E. Bernsteins; ab 1916 führendes Mitgl. des Spartakusbundes, später Mitbegründer der USPD; untersuchte als Erster wissenschaftlich - unter marxist. Ansatz - die Gesch. der dt. Arbeiterbewegung (u. a. »Die dt. Socialdemokratie«, 2 Bde., 1897-98).
2) Walter, Schriftsteller, * Berlin 29. 4. 1896, ✝ Zürich 3. 10. 1981; gründete 1920 das »Politische Cabaret« in Berlin, war auch Mitbegründer der Berliner Dada-Gruppe; emigrierte 1938 (Rückkehr 1953); entwickelte für seine das Zeitgeschehen und die bürgerl. Moral schonungslos kritisierenden Songs einen eigenen Chansonstil (»Das Ketzerbrevier«, 1921; »Gedichte, Lieder und Chansons«, 1929; »Arche Noah SOS«, 1931); Romane (»Müller, Chronik einer dt. Sippe«, 1935); Erinnerungsbuch »Die verlorene Bibliothek« (1951).
Literatur:
H. L. Arnold. W. M., hg. v. München 1983.
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