Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Medizin
Medizin[lat.] die (Heilkunde), Wiss. vom gesunden und kranken Funktionszustand des menschl., tier. und pflanzl. Organismus sowie von den Ursachen, Erscheinungsformen, der Vorbeugung und Heilung von Krankheiten des Menschen (Human-M.), der Tiere (Tiermedizin) und der Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten (Phyto-M.). Die Gesamtheit der wiss. Forschungen und Tätigkeiten ist darauf gerichtet, die Gesundheit des Menschen zu fördern, also Krankheiten vorzubeugen, sie zu heilen, zu lindern, Rückfälle zu verhindern und die Folgen von Dauerschäden sowie Leistungsminderungen auf das geringste Maß herabzusetzen. Die Grundlagen der M. bilden die Naturwiss. (Biologie, Pharmakologie, Chemie, Physik). Grundpfeiler der M. sind Prophylaxe, Diagnostik und Therapie, Metaphylaxe und Rehabilitation. Die Vielfältigkeit der Krankheitserscheinungen und ihrer Behandlung sowie rasche Fortschritte der M. erfordern ihre Aufgliederung in eine immer größere Anzahl von Fachgebieten. Dazu gehören: innere M., Chirurgie, Kinderheilkunde, Gynäkologie und Geburtshilfe, Psychiatrie, Neurologie, Augenheilkunde, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Dermatologie, Tropen-M. u. a. sowie Rechts-M.; eine Sonderstellung nimmt die Zahn-M. ein. - Im 19. Jh. wurde die Entwicklung von neuen Operationsmethoden durch Narkose und Asepsis möglich, im 20. Jh. folgten die Gehirn-, Herz- und Lungenchirurgie. Wichtig für Heilerfolge bakterieller Erkrankungen war die Einführung der Sulfonamide sowie die Entdeckung des Penicillins u. a. Antibiotika. Die medizin. Diagnostik wurde durch Ultraschall, Computer- und Kernspintomographie, szintigraph. Verfahren, Endoskopie, immunolog. und molekularbiolog. Methoden verfeinert. Trotz Kritik an der Gentechnologie wird die Einführung molekulargenet. Behandlungsprinzipien möglicherweise das Gesicht der M. stark verändern.
▣ Literatur:
Sigerist, H. E.: Anfänge der M. Zürich 1963.
⃟ Antike M., hg. v. H. Flashar. Darmstadt 1971.
⃟ Köhnlechner, M.: Biologische M. heute. München 1988.
⃟ Geschichte der M. in Schlaglichtern, hg. u. bearb. v. H. Schipperges. Mannheim u. a. 1990.
⃟ Gerhardt, U.: Gesellschaft u. Gesundheit. Begründung der Medizinsoziologie. Frankfurt am Main (Suhrkamp) 1991.
⃟ Arzt u. Kranker. Eth. u. humanitäre Fragen in der M., hg. v. J. R. Bierich. Tübingen 1992.
⃟ Trichtel, F.: Ärzte, Bastler u. Schamanen. Krit. Auseinandersetzung mit den Irrwegen der M. u. deren Lösungsversuchen. Frankfurt am Main 1995.
⃟ Jonas, H.: Technik, M. u. Ethik. Frankfurt am Main 41996.
Medizin[lat.] die (Heilkunde), Wiss. vom gesunden und kranken Funktionszustand des menschl., tier. und pflanzl. Organismus sowie von den Ursachen, Erscheinungsformen, der Vorbeugung und Heilung von Krankheiten des Menschen (Human-M.), der Tiere (Tiermedizin) und der Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten (Phyto-M.). Die Gesamtheit der wiss. Forschungen und Tätigkeiten ist darauf gerichtet, die Gesundheit des Menschen zu fördern, also Krankheiten vorzubeugen, sie zu heilen, zu lindern, Rückfälle zu verhindern und die Folgen von Dauerschäden sowie Leistungsminderungen auf das geringste Maß herabzusetzen. Die Grundlagen der M. bilden die Naturwiss. (Biologie, Pharmakologie, Chemie, Physik). Grundpfeiler der M. sind Prophylaxe, Diagnostik und Therapie, Metaphylaxe und Rehabilitation. Die Vielfältigkeit der Krankheitserscheinungen und ihrer Behandlung sowie rasche Fortschritte der M. erfordern ihre Aufgliederung in eine immer größere Anzahl von Fachgebieten. Dazu gehören: innere M., Chirurgie, Kinderheilkunde, Gynäkologie und Geburtshilfe, Psychiatrie, Neurologie, Augenheilkunde, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Dermatologie, Tropen-M. u. a. sowie Rechts-M.; eine Sonderstellung nimmt die Zahn-M. ein. - Im 19. Jh. wurde die Entwicklung von neuen Operationsmethoden durch Narkose und Asepsis möglich, im 20. Jh. folgten die Gehirn-, Herz- und Lungenchirurgie. Wichtig für Heilerfolge bakterieller Erkrankungen war die Einführung der Sulfonamide sowie die Entdeckung des Penicillins u. a. Antibiotika. Die medizin. Diagnostik wurde durch Ultraschall, Computer- und Kernspintomographie, szintigraph. Verfahren, Endoskopie, immunolog. und molekularbiolog. Methoden verfeinert. Trotz Kritik an der Gentechnologie wird die Einführung molekulargenet. Behandlungsprinzipien möglicherweise das Gesicht der M. stark verändern.
▣ Literatur:
Sigerist, H. E.: Anfänge der M. Zürich 1963.
⃟ Antike M., hg. v. H. Flashar. Darmstadt 1971.
⃟ Köhnlechner, M.: Biologische M. heute. München 1988.
⃟ Geschichte der M. in Schlaglichtern, hg. u. bearb. v. H. Schipperges. Mannheim u. a. 1990.
⃟ Gerhardt, U.: Gesellschaft u. Gesundheit. Begründung der Medizinsoziologie. Frankfurt am Main (Suhrkamp) 1991.
⃟ Arzt u. Kranker. Eth. u. humanitäre Fragen in der M., hg. v. J. R. Bierich. Tübingen 1992.
⃟ Trichtel, F.: Ärzte, Bastler u. Schamanen. Krit. Auseinandersetzung mit den Irrwegen der M. u. deren Lösungsversuchen. Frankfurt am Main 1995.
⃟ Jonas, H.: Technik, M. u. Ethik. Frankfurt am Main 41996.