Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Mauritius
I Mauritius,die ersten engl. Kolonialpostwertzeichen von 1847. Die Fehldrucke der 1. Auflage (orange M. und dunkelblaue M.) gehören zu den seltensten Postwertzeichen.
II Mauritius
Fläche: 2 040 km2
Einwohner: (1995) 1,117 Mio.
Hauptstadt: Port Louis
Verwaltungsgliederung: 9 Distrikte
Amtssprache: Englisch
Nationalfeiertag: 12. 3.
Währung: 1 Mauritius-Rupie (MR) = 100 Cents (c)
Zeitzone: MEZ + 2 Std.
(amtlich engl. Republic of M.), Inselstaat im Ind. Ozean, umfasst die zu den Maskarenen gehörenden Inseln M. und Rodriguez sowie die kleinen, entfernter gelegenen Cargados-Carajos-Inseln und Agalegainseln.
Staat und Recht: Seit 12. 3. 1992 ist M. eine Rep. im Commonwealth. Es gilt die Verf. vom 12. 8. 1967 (mehrfach, zuletzt 1992, revidiert). Staatsoberhaupt ist der mit geringen Kompetenzen ausgestattete Präs. (für fünf Jahre vom Parlament gewählt). Die Legislative liegt bei der Gesetzgebenden Versammlung (72 Abg., davon 62 direkt gewählt), die Exekutive bei der Reg. unter Vorsitz des MinPräs. Einflussreichste Parteien: Arbeiterpartei (PTrM) und Maurit. Militante Bewegung (MMM).
Landesnatur: Die Insel M. ist vulkan. Ursprungs und besteht aus bis 600 m ü. M. gelegenen, ausgedehnten Hochflächen, die von Vulkanen überragt werden (im Piton de la Rivière Noire 826 m ü. M.). Vor der zerklüfteten Küste liegen Korallenriffe. Das Klima ist tropisch, steht unter dem Einfluss des SO-Passats (auf der Luvseite 1 500-4 000 mm Niederschlag, auf der W-Seite um 800 mm); häufig trop. Wirbelstürme. Der trop. Regenwald ist weitgehend zerstört.
Bevölkerung: 68 % der Bev. sind ind. Herkunft (Nachkommen der im 19. Jh. eingewanderten ind. Plantagenarbeiter), 27 % gemischter Abstammung (Kreolen), ferner Europäer, Chinesen u. a. - Keine allg. Schulpflicht, jedoch liegt die Einschulungsquote bei über 90 % (Analphabetenquote 7 %); Univ. (gegr. 1967), Ind.- und Handelshochschule, Polytechnikum. - Rd. die Hälfte der Bev. sind Hindu, 30 % Christen (v. a. kath.), 17 % Muslime.
Wirtschaft, Verkehr: Die Landwirtschaft beschäftigt noch 15 % der Erwerbstätigen. Anbau (auf fast 70 % des Ackerlandes) und Verarbeitung von Zuckerrohr (einst wichtigste Grundlage). Zahlr. Ind.betriebe (36 % der Erwerbstätigen) um Port Louis (u. a. Textil-, elektron., feinmechan. Ind.). Tee-, Obst- und Gemüsekulturen, Blumenzucht, Fisch- und Garnelenzucht, Rotwildhaltung sowie Fremdenverkehr werden zu wichtigen Wirtschaftsfaktoren. Tourist. (jährl. über 400 000 Auslandsgäste) Anziehungspunkte sind die Sandstrände und Korallenriffe. Export: Textilien (über 50 % Exportanteil), Zucker (24 %), Tee, Spielwaren, Sportartikel; Haupthandelspartner sind Großbritannien, Frankreich, die USA, Dtl. - Das Straßennetz ist 1 880 km lang, meist asphaltiert. Überseehafen Port Louis; internat. Flughafen Plaisance.
Geschichte: Das schon den Arabern und Malaien bekannte M. wurde um 1510 erstmals von Europäern besucht. 1598-1710 war die Insel in niederländ. Besitz (benannt nach dem Statthalter Moritz, Prinz von Oranien, Moritz). 1715 kam sie als Île de France an Frankreich, 1810 an Großbritannien. 1968 zunächst unabhängige parlamentar. Monarchie, wurde M. am 12. 3. 1992 Republik, die aber Teil des Commonwealth blieb. Im Juni 1992 wählte die Nationalversammlung C. Uteem zum Staatspräsidenten.
Literatur:
Selvon, S.: Historical dictionary of M. Metuchen, N. J., 1991.
Population - development - environment. Understanding their interactions in M., hg. v. W. Lutz. Berlin u. a. 1994.
III Mauritius,
nach der Legende Anführer der Thebäischen Legion, ✝ (Märtyrertod) Agaunum (heute Saint-Maurice, Kt. Wallis) um 300; Heiliger; Schutzpatron der Soldaten; Tag: 22. 9. - M. wird in der bildenden Kunst als Ritter zu Fuß oder zu Pferd, oft auch als Schwarzer dargestellt, so die Statue (um 1240) im Magdeburger Dom.
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Ansicht: Mauritius