Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Masuren
Masuren(poln. Mazury), End- und Grundmoränenlandschaft (bis 312 m ü. M.) im NO von Polen, im S des ehem. Ostpreußen, Teil des Preuß. Landrückens; reizvolles Wald- (bes. Kiefern) und Seengebiet (Masur. Seen, die größten sind der Spirdingsee mit 113,8 km2, der Mauersee 104,4 km2); Fremdenverkehr, Fischfang und Forstwirtschaft; Landwirtschaft auf wenig ertragreichen Böden. Die Bev. (Masuren) entstand aus einer Mischung von altpreuß., masow. und dt. Kolonisten, wobei die masow. Komponente überwog; sie sprach eine poln., mit dt. Lehnwörtern durchsetzte Mundart, ging aber im 19. und 20. Jh. immer mehr zur dt. Sprache über.
Geschichte: Bis zum 13. Jh. war M. von den baltisch-pruß. Stämmen der Galinder und Sudauer schwach besiedelt. Die Sudauer wurden 1278-83 vom Dt. Orden unterworfen und nach Samland umgesiedelt. Im 15./16. Jh. riefen der Dt. Orden und die preuß. Herzöge v. a. masow. Siedler ins Land (Abschluss der Kolonisation erst im 18. Jh.). Im Ersten Weltkrieg fanden in M. die Schlachten bei Tannenberg (26.-31. 8. 1914), an den Masur. Seen (6.-14. 9. 1914) und die Winterschlacht (7.-27. 2. 1915) statt. In der Volksabstimmung vom 11. 7. 1920 erklärte sich die Bev. mit 97,5 % für den Verbleib beim Dt. Reich. 1945 kam M. zu Polen.
Literatur:
Weber, R.: M. Geschichte, Land u. Leute. Leer 1983.
Naturparadies M., bearb. v. A. Stachurski u. B. Ulewicz. A. d. Poln. Leer 1995.
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