Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Markt
Markt[zu lat. mercatus »Handel«],
1) (Marktplatz, grch. Agora, lat. Forum) als topograph. Begriff seit der Antike der Ort einer Siedlung, an dem sich das öffentl. Leben abspielte, bes. der für den Tausch oder Verkauf von Waren vorgesehene Platz. In frühester Zeit konzentrierte sich der Handel an Schnittpunkten wichtiger Verkehrswege, an Flussübergängen und in der Nähe von religiösen und polit. Zentren. In der Antike und im MA. spielte der M.-Platz eine wesentl. Rolle bei der Entwicklung des Städtewesens. Die M.-Plätze liegen meist in der Mitte der Stadt; im MA. standen hier oft die wichtigsten städt. Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäude sowie Patrizierhäuser, oft auch die Kirche. Größere Städte verfügten häufig über mehrere M.-Plätze (Wochen- oder Jahrmärkte) oder M.-Straßen für versch. Erzeugnisse (z. B. Vieh-, Gemüse-, Fischmärkte).
2) Recht: (Marktflecken), urspr. größere Siedlung, die sich von Dörfern durch besondere Leistungen als M. mit M.-Gerichtsbarkeit unterschied, ohne jedoch weitere Merkmale einer Stadt zu besitzen. - Einzelne Gemeindeordnungen erlauben heute, bestimmten Gemeinden den Titel M.-Gemeinde beizufügen, vielfach verkürzt zu »M.« (z. B. in Bayern).
3) Wirtschaftswissenschaften: ökonom. Ort des Tausches eines wirtsch. Gutes, ohne dass eine örtlich oder zeitlich festzustehende M.-Veranstaltung vorzuliegen braucht. In Marktwirtschaften treffen auf dem M. Angebot und Nachfrage aufeinander. Der Ausgleich zw. Angebot und Nachfrage vollzieht sich über die Preisbildung. Der M. für ein bestimmtes Gut (z. B. Arbeits-, Waren-, Kapital-, Geld-M.) zerfällt i. d. R. in zahlr. Teilmärkte. Der relevante M. umfasst alle für Kauf- und Verkaufentscheidungen wichtigen Austauschbeziehungen zw. Anbietern und Nachfragern. Ein M. kann durch seine Struktur (z. B. Anbieterzahl, Käufer-M., Verkäufer-M.), durch das Verhalten der Akteure (z.B. Preiskampf) und die M.-Ergebnisse (z. B. Preisentwicklung, Innovationen) beschrieben werden. Wirtschaftstheoretisch werden nach bestimmten Kriterien zahlreiche Marktformen unterschieden.
Markt[zu lat. mercatus »Handel«],
1) (Marktplatz, grch. Agora, lat. Forum) als topograph. Begriff seit der Antike der Ort einer Siedlung, an dem sich das öffentl. Leben abspielte, bes. der für den Tausch oder Verkauf von Waren vorgesehene Platz. In frühester Zeit konzentrierte sich der Handel an Schnittpunkten wichtiger Verkehrswege, an Flussübergängen und in der Nähe von religiösen und polit. Zentren. In der Antike und im MA. spielte der M.-Platz eine wesentl. Rolle bei der Entwicklung des Städtewesens. Die M.-Plätze liegen meist in der Mitte der Stadt; im MA. standen hier oft die wichtigsten städt. Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäude sowie Patrizierhäuser, oft auch die Kirche. Größere Städte verfügten häufig über mehrere M.-Plätze (Wochen- oder Jahrmärkte) oder M.-Straßen für versch. Erzeugnisse (z. B. Vieh-, Gemüse-, Fischmärkte).
2) Recht: (Marktflecken), urspr. größere Siedlung, die sich von Dörfern durch besondere Leistungen als M. mit M.-Gerichtsbarkeit unterschied, ohne jedoch weitere Merkmale einer Stadt zu besitzen. - Einzelne Gemeindeordnungen erlauben heute, bestimmten Gemeinden den Titel M.-Gemeinde beizufügen, vielfach verkürzt zu »M.« (z. B. in Bayern).
3) Wirtschaftswissenschaften: ökonom. Ort des Tausches eines wirtsch. Gutes, ohne dass eine örtlich oder zeitlich festzustehende M.-Veranstaltung vorzuliegen braucht. In Marktwirtschaften treffen auf dem M. Angebot und Nachfrage aufeinander. Der Ausgleich zw. Angebot und Nachfrage vollzieht sich über die Preisbildung. Der M. für ein bestimmtes Gut (z. B. Arbeits-, Waren-, Kapital-, Geld-M.) zerfällt i. d. R. in zahlr. Teilmärkte. Der relevante M. umfasst alle für Kauf- und Verkaufentscheidungen wichtigen Austauschbeziehungen zw. Anbietern und Nachfragern. Ein M. kann durch seine Struktur (z. B. Anbieterzahl, Käufer-M., Verkäufer-M.), durch das Verhalten der Akteure (z.B. Preiskampf) und die M.-Ergebnisse (z. B. Preisentwicklung, Innovationen) beschrieben werden. Wirtschaftstheoretisch werden nach bestimmten Kriterien zahlreiche Marktformen unterschieden.