Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Marianen
Marianen(engl. Mariana Islands, früher Ladronen), Inselgruppe Mikronesiens im nordwestl. Pazifik, am W-Rand des M.-Grabens, bestehend aus 16 Inseln, die mit Ausnahme von Guam den Staat Nordmarianen (amtl. Commonwealth of the Northern Mariana Islands) mit 457 km2 und (1995) 47 000 Ew. bilden; Verwaltungssitz ist Capitol Hill auf der Insel Saipan. Die M. sind teils vulkan. Ursprungs (aktiver Vulkanismus auf Farallon de Pajaros und Papan), teils Koralleninseln; trop. Seeklima. Nur sechs Inseln sind bewohnt: Saipan (122 km2), Tinian (101 km2), Rota (83 km2 ), Pagan (48 km2), Anatahan (32 km2) und Agrihan (30 km2, bis 965 m ü. M.). Reste der urspr. austrones. Bevölkerung (Chamorros) vermischten sich mit zugewanderten Tagalen von den Philippinen und Mikronesiern von den Karolinen. Kultiviert werden Kokospalmen, Brotfrucht- und Schraubenbäume; Hauptprodukt ist Kopra; bed. Fremdenverkehr. - Die M. wurden 1521 von Magalhães entdeckt, 1565 von den Spaniern in Besitz genommen. Spanien trat 1898 Guam an die USA ab und verkaufte die übrigen Inseln 1899 an das Dt. Reich. 1920 fielen diese als Völkerbundsmandat an Japan, 1947 als Treuhandgebiet der UN an die USA; 1978 wurden sie in das mit den USA assoziierte Commonwealth umgewandelt (mit innerer Selbstverw.). Nach Aufhebung der UN-Treuhandschaft sind die Nordmarianen weitgehend unabhängig.
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