Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Mari
I Mari,altoriental. Stadt am mittleren Euphrat, heute Tell Hariri in O-Syrien.- Wichtiger Außenposten Babylons; im 3. Jt. v. Chr. gegr., 1696 v. Chr. durch Hammurapi zerstört. Aus der Palastanlage mit dem Archiv der Könige von M. (1950-1700 v. Chr.) stammen Funde von etwa 25 000 Tontafeln mit polit. und religiösen Texten, aus verschiedenen Tempelanlagen wurden zahlreiche Bildwerke sumerischer Kunst freigelegt.
II Mạri
(Tscheremissen), finnougr. Volk in Russland, zur Hälfte in der Rep. Mari El, sonst in den Rep. Tatarstan, Tschuwaschien und Baschkirien sowie in den Gebieten Perm und Swerdlowsk; insgesamt etwa 670 000; unterschieden werden die Hochland-M. (v. a. am rechten Wolgaufer), die Tiefland-M. (am linken Wolgaufer) und die Ost-M. (in Baschkirien und im Gebiet Jekaterinburg). Die M. bildeten vom 5. bis 8. Jh. Stammesfürstentümer, kamen im 13. Jh. zu den Kama-Bulgaren; in der 2. Hälfte des 13. Jh. durch die Mongolen unterworfen und im 16. Jh. Russland angeschlossen.
Sie können einen Link zu dem Wort setzen

Ansicht: Mari