Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Marcion
Mạrcion(Markion), frühchristl. häretischer Theologe, * Sinope (heute Sinop) um 85, ✝ um 160; kam 138/39 nach Rom; hier Mitgl. der christl. Gemeinde; 144 wegen Häresie exkommuniziert. M. schließt aus dem Gegensatz zwischen A. T. und N. T. auf zwei einander unversöhnlich gegenüberstehende Götter: den bösen und strafenden Gott des A. T., Schöpfer der schlechten Welt (der Demiurg), und den guten und liebenden Gott des N. T., der Christus als Welterlöser gesandt hat. M. verwarf das A. T. und die »judaistisch verfälschten« Teile des N. T. Die Anhänger (Marcioniten) der von ihm gegr. Gegenkirche waren im 2. und 3. Jh. von der Rhône bis zum Euphrat verbreitet; bestanden im O bis ins 6. Jh. und verschmolzen später vielfach mit dem Manichäismus.
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