Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Manzoni
Manzoni,Alessandro, italien. Dichter, * Mailand 7. 3. 1785, ✝ ebd. 22. 5. 1873; adliger Herkunft; ab 1805 in Paris, wo er sich aufklärer. Kreisen anschloss; nach seiner Heirat 1808 Rückkehr zum kath. Glauben; ab 1810 wieder in Mailand, 1860 Senator. Begann mit klassizist. Gedichten, wandte sich 1812 ganz der romant. Richtung zu, deren Hauptvertreter er wurde. Mit den »Heiligen Hymnen« (1815-22) und der Ode auf den Tod Napoleons (»Der fünfte Mai«, 1822) eroberte sich M. den ersten Platz unter den Dichtern seiner Zeit. Seine histor. Trauerspiele (»Der Graf von Carmagnola«, 1820; »Adelgis«, 1822) durchbrachen das Prinzip der drei Einheiten und schöpften den Stoff im Sinne des Risorgimento aus der Geschichte. Sein von W. Scott angeregter geschichtl. Roman »Die Verlobten« (entstanden 1821-23; Neufassung abgeschlossen 1825, veröffentlicht 1827 in 3 Bden.; endgültige Fassung 1840-42) steht am Beginn der modernen italien. Prosa und hatte maßgebl. Einfluss auf die Entwicklung der italien. Schriftsprache.
Literatur:
Hösle, J.: A. M.: »Die Verlobten«. München 1975.
Sansone, M.: L'opera poetica di A. M. Neuausg.Mailand 1986.
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