Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Manufaktur
Manufaktur[lat.] die, Frühform des kapitalist. Ind.betriebes, die, zunächst von Großkaufleuten zur Befriedigung des Massenbedarfs bei bestimmten Gütern organisiert, später wesentlich den Merkantilismus prägte und ihre Blütezeit im 17./18. Jh. hatte. Die Handwerkstechnik blieb im Wesentlichen erhalten, doch waren die M. von rechtl. und ständ. Bindungen freigestellt. Der Produktionsprozess in der M. ist gekennzeichnet durch Spezialisierung, Arbeitsteilung, Serienfertigung und geringen Einsatz von Maschinen. In Dtl. im 18. Jh. weit verbreitet und gefördert durch fürstl. Geldgeber und Abnehmer, dienten M. der kapitalintensiven, rationellen und oft technisch aufwendigen Produktion von Waren, die technisch, sozial oder künstlerisch von den Zünften nicht bewältigt werden konnten (v. a. Luxus- und Konsumgüter oder Waffen). In den M. arbeitete überwiegend die außerzünftige städt. Bevölkerung. Der Übergang zur industriellen Fertigung war v. a. in der 1. Hälfte des 19. Jh. fließend.
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