Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Mangan
Mangan[gekürzt aus älter Manganesium, von mlat. magnesia] das, chem. Symbol Mn, metall. Element aus der siebten Nebengruppe des Periodensystems der chem. Elemente; Ordnungszahl 25, relative Atommasse 54,9380, Schmelzpunkt 1244 ºC, Siedepunkt 1962 ºC. M. ist ein in reinem Zustand stahlgraues bis silberweißes, unedles Metall, das oft bunte Anlauffarben zeigt. Von Wasser wird M. langsam angegriffen, in verdünnten Säuren erfolgt Auflösung unter Bildung von zweiwertigen M.-Salzen und Wasserstoff. M. ist nach Eisen das häufigste Schwermetall und kommt in der Natur nie gediegen, sondern nur in Verbindungen vor. Als Spurenelement findet man es in fast allen Böden sowie häufig im Grundwasser. Die wichtigsten M.-Minerale sind Braunstein, Braunit, Hausmannit, Manganit, Manganspat und Mangankies (Hauerit, MnS2). Große M.-Mengen finden sich in den marinen Manganknollen. M. wird meistens in Form von Eisen-M.-Legierungen durch Reduktion von Gemischen aus M.- und Eisenerzen erschmolzen; reines M. wird vorwiegend durch Elektrolyse von hochgereinigten M.-Sulfatlösungen gewonnen. M. wird v. a. für M.-Legierungen sowie zur Desoxidation und Entschwefelung von Eisen und Stahl verwendet. - Als essenzielles Spurenelement kommt M. in allen lebenden Zellen vor und spielt eine wichtige Rolle bei der Photosynthese. Das Einatmen von M.-Staub (MAK-Wert: 5 mg/m3) ist gesundheitsschädlich; bei chron. Einwirkung kommt es zu Schädigungen des Nervensystems (Manganismus).Verbindungen: M. liegt in seinen (farbigen) Verbindungen in den Oxidationsstufen —3 bis +7 vor. Mangan(II)oxid, MnO, ist ein graugrünes Pulver, das beim Erhitzen an der Luft in das braune Mangan(III)oxid, Mn2O3, übergeht. Mangan(IV)oxid, MnO2, kommt in der Natur als Braunstein vor; es ist das wichtigste Oxid und findet Verwendung als Oxidationsmittel, in Trockenbatterien, als Glasmacherseife zum Entfärben von grünem Eisensilikatglas und zur Herstellung von M.-Salzen. Mangan(VII)oxid, Mn2O7, ein grünlich-metallisch glänzendes dunkles Öl, zersetzt sich beim Erhitzen explosionsartig. Weißes Mangan(II)hydroxid, Mn(OH)2, geht an der Luft sofort in ein Gemisch von braunem Mangan(III)- und Mangan(IV)oxidhydrat über. - Mit den Alkali- und Erdalkalimetallen bilden die verschiedenen (hypothet.) M.-Säuren zahlr. stabile, farbige Salze (Manganate). Am bekanntesten ist das Kaliumpermanganat, KMnO4, das dunkelviolette, wasserlösl. Kristalle bildet und in der organ. Synthese als Oxidationsmittel sowie in der Manganometrie Verwendung findet.Die meisten M.-Erze werden im Tage- bzw. Untertagebau geringer Tiefe gewonnen. Hauptförderländer sind Russland, die Rep. Südafrika, Gabun, Australien, Brasilien und Indien. Die Weltreserven werden auf 1,8 Mrd. t geschätzt; sie konzentrieren sich zu etwa 45 % auf die Rep. Südafrika und zu etwa 38 % auf Russland.
Mangan[gekürzt aus älter Manganesium, von mlat. magnesia] das, chem. Symbol Mn, metall. Element aus der siebten Nebengruppe des Periodensystems der chem. Elemente; Ordnungszahl 25, relative Atommasse 54,9380, Schmelzpunkt 1244 ºC, Siedepunkt 1962 ºC. M. ist ein in reinem Zustand stahlgraues bis silberweißes, unedles Metall, das oft bunte Anlauffarben zeigt. Von Wasser wird M. langsam angegriffen, in verdünnten Säuren erfolgt Auflösung unter Bildung von zweiwertigen M.-Salzen und Wasserstoff. M. ist nach Eisen das häufigste Schwermetall und kommt in der Natur nie gediegen, sondern nur in Verbindungen vor. Als Spurenelement findet man es in fast allen Böden sowie häufig im Grundwasser. Die wichtigsten M.-Minerale sind Braunstein, Braunit, Hausmannit, Manganit, Manganspat und Mangankies (Hauerit, MnS2). Große M.-Mengen finden sich in den marinen Manganknollen. M. wird meistens in Form von Eisen-M.-Legierungen durch Reduktion von Gemischen aus M.- und Eisenerzen erschmolzen; reines M. wird vorwiegend durch Elektrolyse von hochgereinigten M.-Sulfatlösungen gewonnen. M. wird v. a. für M.-Legierungen sowie zur Desoxidation und Entschwefelung von Eisen und Stahl verwendet. - Als essenzielles Spurenelement kommt M. in allen lebenden Zellen vor und spielt eine wichtige Rolle bei der Photosynthese. Das Einatmen von M.-Staub (MAK-Wert: 5 mg/m3) ist gesundheitsschädlich; bei chron. Einwirkung kommt es zu Schädigungen des Nervensystems (Manganismus).Verbindungen: M. liegt in seinen (farbigen) Verbindungen in den Oxidationsstufen —3 bis +7 vor. Mangan(II)oxid, MnO, ist ein graugrünes Pulver, das beim Erhitzen an der Luft in das braune Mangan(III)oxid, Mn2O3, übergeht. Mangan(IV)oxid, MnO2, kommt in der Natur als Braunstein vor; es ist das wichtigste Oxid und findet Verwendung als Oxidationsmittel, in Trockenbatterien, als Glasmacherseife zum Entfärben von grünem Eisensilikatglas und zur Herstellung von M.-Salzen. Mangan(VII)oxid, Mn2O7, ein grünlich-metallisch glänzendes dunkles Öl, zersetzt sich beim Erhitzen explosionsartig. Weißes Mangan(II)hydroxid, Mn(OH)2, geht an der Luft sofort in ein Gemisch von braunem Mangan(III)- und Mangan(IV)oxidhydrat über. - Mit den Alkali- und Erdalkalimetallen bilden die verschiedenen (hypothet.) M.-Säuren zahlr. stabile, farbige Salze (Manganate). Am bekanntesten ist das Kaliumpermanganat, KMnO4, das dunkelviolette, wasserlösl. Kristalle bildet und in der organ. Synthese als Oxidationsmittel sowie in der Manganometrie Verwendung findet.Die meisten M.-Erze werden im Tage- bzw. Untertagebau geringer Tiefe gewonnen. Hauptförderländer sind Russland, die Rep. Südafrika, Gabun, Australien, Brasilien und Indien. Die Weltreserven werden auf 1,8 Mrd. t geschätzt; sie konzentrieren sich zu etwa 45 % auf die Rep. Südafrika und zu etwa 38 % auf Russland.