Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Mandela
Mandela,1) Nelson Rolihlahla, südafrikan. Politiker und Bürgerrechtler, * Qunu (Transkei) 18. 7. 1918, 1958-96
mit 2); aus dem Volk der Xhosa, Jurist, seit 1944 Mitgl. des African National Congress (ANC), nach dessen Verbot führend am Aufbau der geheimen Militärorganisation des ANC »Speer der Nation« beteiligt, wurde 1962 zu fünf Jahren, 1964 zu lebenslängl. Haft verurteilt. Vom Gefängnis aus setzte er seinen Kampf fort und wurde zur Symbolfigur des schwarzen Widerstandes gegen die Apartheid. 1990 aus der Haft entlassen und zum Vizepräs., 1991 zum Präs. des ANC gewählt, leitete er auf der Seite des ANC die Verhandlungen mit der weißen Minderheitsreg. unter F. W. de Klerk, die zum Ende der Apartheid und zum friedl. Übergang der Rep. Südafrika zu einer gemischtrassigen Demokratie führten. Dafür erhielt er zus. mit de Klerk 1993 den Friedensnobelpreis. Im Mai 1994 wurde M. Präs. der Rep. Südafrika; im Dez. 1997 trat er als Präs. des ANC, im Juni 1999 als Staatspräs. zurück.
Literatur:
Hagemann, A.: N. M. Reinbek 1995.
2) Winnie Nomzamo, geb. und jetzt wieder W. Madikizela, südafrikan. Bürgerrechtlerin, * Bizana (Transkei) 1934, 1958-96
mit 1); seit 1958 Mitgl. des ANC, während der Verhaftung ihres Mannes Nelson M. verfolgt, zeitweise inhaftiert, lebte 1977-85 als »gebannte Person«. Ihre polit. Alleingänge und Äußerungen lösten massive Kritik, auch innerhalb des ANC, aus. 1991 wegen Mittäterschaft bei kriminellen Handlungen verurteilt. Trat 1992 von ihren Funktionen im ANC zurück, wurde jedoch 1993 zur Präsidentin der ANC-Frauenliga gewählt (Wiederwahl 1997). Ihre Rolle bei Menschenrechtsverletzungen (Mord, Entführung, Folterung) in den 80er-Jahren führte zu ihrer Anhörung vor der Wahrheitskommission Ende 1997.
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