Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Management
Management ['mænɪdʒmənt, zu engl. to manage »handhaben«, »leiten«] das, Bez. einerseits für die Führung von Institutionen jeder Art (z. B. Unternehmen, Verbände, Parteien), andererseits für die Gesamtheit der Personen, die diese Funktion erfüllen. Angesichts der Vielschichtigkeit des M. versteht sich die M.-Wiss. heute interdisziplinär; auch Psychologie, Soziologie, Rechtswiss., Mathematik, Informatik, Kommunikationswiss. und neuerdings verstärkt auch die Philosophie (Unternehmensethik) sowie Biologie und Ökologie werden zur Erklärung und Gestaltung des M. herangezogen. Das handlungs- und das personenorientierte Konzept stehen in der wiss. Diskussion im Vordergrund, während der handhabungsorientierte M.-Begriff verstärkt im Bereich der Praxis (Verkaufs-M., Qualitäts-M.) Verwendung findet und stark technikorientiert ist. Im handlungsorientierten Konzept wird M. als Gesamtheit der Handlungen verstanden, die auf die bestmögl. Erreichung der Ziele einer Institution und der an ihr beteiligten Interessengruppen gerichtet sind. Im personenorientierten Konzept wird M. als die Gruppe der Personen (Leitung, Manager, Geschäftsführung) verstanden, die Träger der M.-Handlungen sind und die durch Gesetz, Satzung oder Auftrag mit den Rechten, Pflichten und der Verantwortung zur Erfüllung der Handlungen ausgestattet sind. Allg. umfasst das M. diejenigen Führungskräfte, die Weisungsbefugnis gegenüber anderen Personen (Fachkräfte) haben. An der hierarch. Einstufung gemessen, hat sich die Unterscheidung in oberstes und oberes M. (Top-M.), mittleres M. (Middle M.) und unteres M. (Lower M.) eingebürgert. Um sein Handeln erfolgreich zu gestalten, benötigt der Manager spezialisierte Fähigkeiten techn. und konzeptioneller Art, die ihm nicht, wie früher vermutet, angeboren sein müssen (M. durch Charisma), sondern durch spezielle M.-Aus- und Weiterbildung erlernbar sind.Bei den zahlreich entwickelten M.-Methoden spielen Fragen der Unternehmensführung und der Personalführung eine große Rolle, wobei wegen der zunehmend internat. Besetzung von Unternehmen auch interkulturelle Sensitivität gefordert ist. Die wichtigsten qualitativen M.-Methoden sind: Management by Exception: voll verantwortl. Delegation von Einzelentscheidungen an nachgeordnete Mitarbeiter, Eingreifen der vorgesetzten Stellen nur in Ausnahmefällen. Management by Motivation: Führung durch Anreiz. Management by Objectives: Unternehmensführung nach deutlich abgegrenzten, operationsnahen Zielen. Management by System: Systematisierung der Leitungs- und Kontrolltätigkeiten durch Vorschriften für die einheitl. Durchführung wiederkehrender Tätigkeiten. Zu den quantitativen M. zählen v. a. Netzplantechnik, Operations-Research, Systemanalyse und versch. Optimierungstechniken für die einheitl. Durchführung wiederkehrender Tätigkeiten. Eine neue Entwicklung stellt die Diskussion um Formen der Selbstorganisation dar, die auf weitgehende Entscheidungsdezentralisation und Selbstkontrolle der einzelnen Mitarbeiter zielt (flache Hierarchie).
Literatur:
Steinmann, H.u. Schreyögg, G.: M. Grundlagen der Unternehmensführung. Wiesbaden 31993.
Brauchlin, E. u. Wehrli, H.-P.: Strateg. M. München u. a. 21994.
Neue Entwicklungen im M., hg. v. M. Hofmann u. A. Al-Ani. Heidelberg 1994.
Macharzina, K.: Unternehmensführung. Das internationale Managementwissen. Wiesbaden 2 1995.
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