Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Malediven
Malediven ⃟ Fläche: 298 km2
Einwohner: (1995) 253 000
Hauptstadt: Male
Verwaltungsgliederung: 20 Verwaltungsbezirke
Amtssprache: Divehi
Nationalfeiertage: 26. 7. und 11. 11.
Währung: 1 Rufiyaa (Rf) = 100 Laari (L)
Zeitzone: MEZ + 4 Std.
(amtlich Divehi: Divehi Rajjeyge Jumhuriyya, dt. Republik M.), Inselstaat im Ind. Ozean, südwestlich des ind. Subkontinents, umfasst die gleichnamige Inselgruppe.
Staat und Recht: Nach der am 1. 1. 1998 in Kraft getretenen neuen Verf. sind die M. eine präsidiale Rep., Staatsoberhaupt und Reg.chef ist der Präs. (auf fünf Jahre direkt gewählt). Das Einkammerparlament (48 Abg., davon acht ernannt) wird für fünf Jahre gewählt. Parteien existieren nicht.
Landesnatur: Die dem M.-Rücken aufsitzende Inselgruppe (760 km lang, 130 km breit) besteht aus 19 Atollen mit rd. 2 000 Koralleninseln und Eilanden, die selten mehr als 2,5 m ü. M. aufragen; zwei Atollgruppen liegen südlich des Äquators. 215 Inseln sind bewohnt. Es herrscht trop. Monsunklima (SW- und NO-Monsun) mit hoher relativer Luftfeuchtigkeit; durchschnittlich 30 ºC, 1 900 mm Niederschlag im Jahr.
Bevölkerung: Die Malediver sind ein Mischvolk arabisch-ind. und malaiischer Abstammung. Sie sprechen die dem Altsinghalesischen verwandte Sprache Divehi. Mehr als 1/4 der Bev. lebt in der Hptst. Male. Der Islam ist Staatsreligion. Die Analphabetenquote ist gering (rd. 7 %). Unterrichtssprachen sind Divehi und Englisch.
Wirtschaft, Verkehr: Traditionelle Wirtschaftsgrundlage ist der Fischfang (v. a. Thunfisch und Bonito) und die Bereitung von »Maledive fish«, einer Art Trockenfisch, der v. a. nach Japan ausgeführt wird. Wichtige Kulturpflanzen: Kokospalmen, Bataten, Maniok, Kürbisse. Das Handwerk stellt Kokosmatten, Seile, Lackarbeiten und Schnitzereien her; Textilfabrik. Der Tourismus ist heute der wichtigste Erwerbszweig (1994: 279 700 Besucher; v. a. Tauchsportler). - Wichtigstes Verkehrsmittel ist das Schiff, regelmäßige Schiffsverbindung mit Colombo (Sri Lanka); Seehafen: Male, internat. Flughafen: Hulule.
Geschichte: Die von Ceylon und S-Indien aus besiedelten M. wurden im 12. Jh. durch Araber islamisiert. Um 1150 wurde ein Sultanat errichtet. Im 16. Jh. scheiterte ein Kolonisierungsversuch der Portugiesen (1573 vertrieben). 1645 stellte sich das Sultanat unter den Schutz der Niederländer auf Ceylon; 1887 wurde es brit. Protektorat (gemeinsam mit der brit. Kronkolonie Ceylon verwaltet). 1948 erhielt es innere Selbstverwaltung. 1965 wurde das Sultanat unabhängig, 1968 in eine Republik umgewandelt. 1988 wurde mit ind. Hilfe ein Putschversuch ausländ. (tamil.) Söldner niedergeschlagen. Präs. M. Abdul Gayoom (seit 1978) wurde 1995 zum dritten Male wieder gewählt.
▣ Literatur:
F. Robinson. The Cambridge encyclopedia of India, hg. v. Cambridge 1989.
⃟ Eibl-Eibesfeldt, I.: Die M. Paradies im Ind. Ozean. München 41991.
⃟ Marshall, P. u. a.: Reise durch die M. A. d. Engl. Hannover 1992.
⃟ Reynolds, C. M.: Maldives. Oxford 1993.
Malediven ⃟ Fläche: 298 km2
Einwohner: (1995) 253 000
Hauptstadt: Male
Verwaltungsgliederung: 20 Verwaltungsbezirke
Amtssprache: Divehi
Nationalfeiertage: 26. 7. und 11. 11.
Währung: 1 Rufiyaa (Rf) = 100 Laari (L)
Zeitzone: MEZ + 4 Std.
(amtlich Divehi: Divehi Rajjeyge Jumhuriyya, dt. Republik M.), Inselstaat im Ind. Ozean, südwestlich des ind. Subkontinents, umfasst die gleichnamige Inselgruppe.
Staat und Recht: Nach der am 1. 1. 1998 in Kraft getretenen neuen Verf. sind die M. eine präsidiale Rep., Staatsoberhaupt und Reg.chef ist der Präs. (auf fünf Jahre direkt gewählt). Das Einkammerparlament (48 Abg., davon acht ernannt) wird für fünf Jahre gewählt. Parteien existieren nicht.
Landesnatur: Die dem M.-Rücken aufsitzende Inselgruppe (760 km lang, 130 km breit) besteht aus 19 Atollen mit rd. 2 000 Koralleninseln und Eilanden, die selten mehr als 2,5 m ü. M. aufragen; zwei Atollgruppen liegen südlich des Äquators. 215 Inseln sind bewohnt. Es herrscht trop. Monsunklima (SW- und NO-Monsun) mit hoher relativer Luftfeuchtigkeit; durchschnittlich 30 ºC, 1 900 mm Niederschlag im Jahr.
Bevölkerung: Die Malediver sind ein Mischvolk arabisch-ind. und malaiischer Abstammung. Sie sprechen die dem Altsinghalesischen verwandte Sprache Divehi. Mehr als 1/4 der Bev. lebt in der Hptst. Male. Der Islam ist Staatsreligion. Die Analphabetenquote ist gering (rd. 7 %). Unterrichtssprachen sind Divehi und Englisch.
Wirtschaft, Verkehr: Traditionelle Wirtschaftsgrundlage ist der Fischfang (v. a. Thunfisch und Bonito) und die Bereitung von »Maledive fish«, einer Art Trockenfisch, der v. a. nach Japan ausgeführt wird. Wichtige Kulturpflanzen: Kokospalmen, Bataten, Maniok, Kürbisse. Das Handwerk stellt Kokosmatten, Seile, Lackarbeiten und Schnitzereien her; Textilfabrik. Der Tourismus ist heute der wichtigste Erwerbszweig (1994: 279 700 Besucher; v. a. Tauchsportler). - Wichtigstes Verkehrsmittel ist das Schiff, regelmäßige Schiffsverbindung mit Colombo (Sri Lanka); Seehafen: Male, internat. Flughafen: Hulule.
Geschichte: Die von Ceylon und S-Indien aus besiedelten M. wurden im 12. Jh. durch Araber islamisiert. Um 1150 wurde ein Sultanat errichtet. Im 16. Jh. scheiterte ein Kolonisierungsversuch der Portugiesen (1573 vertrieben). 1645 stellte sich das Sultanat unter den Schutz der Niederländer auf Ceylon; 1887 wurde es brit. Protektorat (gemeinsam mit der brit. Kronkolonie Ceylon verwaltet). 1948 erhielt es innere Selbstverwaltung. 1965 wurde das Sultanat unabhängig, 1968 in eine Republik umgewandelt. 1988 wurde mit ind. Hilfe ein Putschversuch ausländ. (tamil.) Söldner niedergeschlagen. Präs. M. Abdul Gayoom (seit 1978) wurde 1995 zum dritten Male wieder gewählt.
▣ Literatur:
F. Robinson. The Cambridge encyclopedia of India, hg. v. Cambridge 1989.
⃟ Eibl-Eibesfeldt, I.: Die M. Paradies im Ind. Ozean. München 41991.
⃟ Marshall, P. u. a.: Reise durch die M. A. d. Engl. Hannover 1992.
⃟ Reynolds, C. M.: Maldives. Oxford 1993.