Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Malaria
Malaria[von italien. mala aria »schlechte Luft«] die (Sumpffieber, Wechselfieber), durch Arten der zu den Sporentierchen gehörenden Gatt. Plasmodium hervorgerufene, von M.-Mückenarten übertragene, v. a. in wärmeren Ländern vorkommende meldepflichtige Infektionskrankheit. Die unreifen Sporenformen (Sporozoiten, Sichelkeime) der M.-Erreger gelangen beim Stich mit dem Speichel der Mücken in den menschl. Organismus und reifen hauptsächlich in der Leber heran. Während dieser ein- bis sechswöchigen Phase (Inkubationszeit) treten keine Krankheitserscheinungen auf. Die ausgereiften M.-Erreger (Schizonten) teilen sich ungeschlechtlich in Merozoiten und werden ins Blut ausgeschwemmt. In den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) entwickeln sie sich wiederum zu Schizonten (Blutplasmodien), die sich durch ungeschlechtl. Teilung zu jeweils 8-12 Merozoiten vermehren. Schließlich kommt es zur Zerstörung der Erythrozyten und damit zum Fieberanfall. Die frei gewordenen Merozoiten dringen in neue Erythrozyten ein, in denen sich diese Entwicklung nach einem bestimmten Rhythmus wiederholt. Nach 4-5 solcher Vermehrungszyklen entstehen in den Erythrozyten Geschlechtsformen (Gametozyten), die sich im menschl. Körper nicht weiter vermehren können. Man unterscheidet drei M.-Formen: Die M. tertiana (Dreitagefieber; Erreger: Plasmodium vivax und Plasmodium ovale) kommt auch in gemäßigten Zonen vor; Fieberanfall jeweils nach einem fieberfreien Tag. - M. quartana (Erreger: Plasmodium malariae); Fieberanfall alle 72 Stunden. - Bei der M. tropica (Erreger: Plasmodium falciparum), der eigtl. und auch gefährlichsten M. aller warmen Länder, treten die Fieberattacken in unregelmäßigen Abständen auf. Die gelegentlich tödl. Krankheit beginnt meist uncharakteristisch grippeartig mit Kopf- und Gliederschmerzen und nachfolgendem unregelmäßigem Fieber. Als Begleiterscheinungen treten Blutarmut, Milz- und Leberschwellung bzw. -schäden, Gewichtsabnahme, auch Herzmuskelschäden auf. - Zur Behandlung dienen die Arzneimittel Chloroquin, Mefloquin, auch Chinin oder eine Kombination von Pyrimethamin und Sulfadoxin. Die M.-Bekämpfung erfolgt durch Mückenvernichtung (Gewässersanierung, Insektizide) und individuelle Vorbeugung (Moskitonetze, prophylakt. Arzneimitteleinnahme). - Da der Erreger der M. tropica v.a. gegen Chloroquin in vielen Teilen der Erde jetzt resistent ist, wird häufig dazu geraten, wirksamere Medikamente einzunehmen, wenn akut eine fieberhafte, malariaverdächtige Erkrankung auftritt. Ein getesteter Impfstoff verhindert zwar nicht die Infektion, schützt aber in vielen Fällen vor dem Auftreten der Symptome. Die Weltgesundheitsorganisation will damit Massenimpfungen durchführen. Nach anfängl. Zurückdrängung ist M. weltweit wieder in stetiger Zunahme begriffen.
Malaria[von italien. mala aria »schlechte Luft«] die (Sumpffieber, Wechselfieber), durch Arten der zu den Sporentierchen gehörenden Gatt. Plasmodium hervorgerufene, von M.-Mückenarten übertragene, v. a. in wärmeren Ländern vorkommende meldepflichtige Infektionskrankheit. Die unreifen Sporenformen (Sporozoiten, Sichelkeime) der M.-Erreger gelangen beim Stich mit dem Speichel der Mücken in den menschl. Organismus und reifen hauptsächlich in der Leber heran. Während dieser ein- bis sechswöchigen Phase (Inkubationszeit) treten keine Krankheitserscheinungen auf. Die ausgereiften M.-Erreger (Schizonten) teilen sich ungeschlechtlich in Merozoiten und werden ins Blut ausgeschwemmt. In den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) entwickeln sie sich wiederum zu Schizonten (Blutplasmodien), die sich durch ungeschlechtl. Teilung zu jeweils 8-12 Merozoiten vermehren. Schließlich kommt es zur Zerstörung der Erythrozyten und damit zum Fieberanfall. Die frei gewordenen Merozoiten dringen in neue Erythrozyten ein, in denen sich diese Entwicklung nach einem bestimmten Rhythmus wiederholt. Nach 4-5 solcher Vermehrungszyklen entstehen in den Erythrozyten Geschlechtsformen (Gametozyten), die sich im menschl. Körper nicht weiter vermehren können. Man unterscheidet drei M.-Formen: Die M. tertiana (Dreitagefieber; Erreger: Plasmodium vivax und Plasmodium ovale) kommt auch in gemäßigten Zonen vor; Fieberanfall jeweils nach einem fieberfreien Tag. - M. quartana (Erreger: Plasmodium malariae); Fieberanfall alle 72 Stunden. - Bei der M. tropica (Erreger: Plasmodium falciparum), der eigtl. und auch gefährlichsten M. aller warmen Länder, treten die Fieberattacken in unregelmäßigen Abständen auf. Die gelegentlich tödl. Krankheit beginnt meist uncharakteristisch grippeartig mit Kopf- und Gliederschmerzen und nachfolgendem unregelmäßigem Fieber. Als Begleiterscheinungen treten Blutarmut, Milz- und Leberschwellung bzw. -schäden, Gewichtsabnahme, auch Herzmuskelschäden auf. - Zur Behandlung dienen die Arzneimittel Chloroquin, Mefloquin, auch Chinin oder eine Kombination von Pyrimethamin und Sulfadoxin. Die M.-Bekämpfung erfolgt durch Mückenvernichtung (Gewässersanierung, Insektizide) und individuelle Vorbeugung (Moskitonetze, prophylakt. Arzneimitteleinnahme). - Da der Erreger der M. tropica v.a. gegen Chloroquin in vielen Teilen der Erde jetzt resistent ist, wird häufig dazu geraten, wirksamere Medikamente einzunehmen, wenn akut eine fieberhafte, malariaverdächtige Erkrankung auftritt. Ein getesteter Impfstoff verhindert zwar nicht die Infektion, schützt aber in vielen Fällen vor dem Auftreten der Symptome. Die Weltgesundheitsorganisation will damit Massenimpfungen durchführen. Nach anfängl. Zurückdrängung ist M. weltweit wieder in stetiger Zunahme begriffen.