Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Magyaren
Magyaren[madʒ-] (Madjaren, Magyarok), die Ungarn, ein dem finnougr. Sprachkreis zugehöriges Volk im mittleren Donautiefland und in dessen Randgebieten. - Die M. sind aus der Gegend zw. Ural und Wolga im 9. Jh. in das Kerngebiet des heutigen Ungarn eingewandert. Die landnehmenden M. assimilierten bald die im Karpatenbecken sesshaft gebliebenen Stammesreste (Germanen, Slawen, Dakoromanen). Bis zum Ende des 19. Jh. blieben die M. im alten Ungarn in der Minderheit. Durch die Assimilierung von Nichtmagyaren (Magyarisierung), bes. nach 1848, vergrößerte sich der Anteil der M. erheblich. Im heutigen Ungarn sind über 90 % der Bev. M. (etwa 10 Mio.); Gruppen von M. leben außerdem im S der Slowakei (etwa 300 000), in Rumänien (Rumänienungarn), in Slawonien und der Wojwodina (zus. etwa 500 000).
Literatur:
Balassa, I.u. Ortutay, G.: Ungar. Volkskunde. A. d. Ungar. München 1982.
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