Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Magie
Magie[lat. magia »Zauberei«] die, zusammenfassende Bez. für Praktiken, durch die der Mensch seinen eigenen Willen in einer Weise auf die Umwelt übertragen und das Tun, Wollen und Schicksal anderer Menschen bestimmen will, die nach naturwiss. Betrachtungsweise irrational erscheint. Das der M. zugrunde liegende mag. Denken vertraut auf eine den mag. Handlungen, Worten und Dingen innewohnende, automatisch wirkende Kraft. Misserfolge werden aus Nichtbeachtung des richtigen mag. Rituals oder aus Gegenzauber erklärt. M. ist charakteristisch für Naturreligionen; auch im altoriental. und hellenist. Kulturkreis stark verbreitet, wird die M. von der Bibel und in der Folge von der christl. Kirche als Aberglaube verurteilt. - Hinsichtlich der Zielsetzung ihrer Anwendung wird unterschieden zw. der schwarzen M., die eine Schädigung, und der weißen M., die einen Nutzen für Einzelne oder Gruppen erzielen will.
Literatur:
Lévi, E.: Geschichte der M. Basel 41994.
Kieckhefer, R.: M. im Mittelalter. A. d. Engl. Tb.-Ausg. München 1995.
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