Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Machiavelli
Machiavelli[makja'vɛlli], Niccolò, italien. polit. Schriftsteller, * Florenz 3. 5. 1469, ✝ ebd. 22. 6. 1527; war 1498-1512 Kanzler des Rats der Zehn in Florenz und in diplomat. Mission oft im Ausland, worüber er pointierte Berichte (»Legazioni«) schrieb. Nach Rückkehr der Medici und dem Sturz der Rep. verlor er sein Amt und lebte seit 1513 nur noch seinen schriftsteller. Arbeiten. M. ging von einem pessimist. Menschenbild aus; er formte den Begriff der Staatsräson vor, verwarf die Vorstellung des christl. Tugenden verpflichteten Herrschers und sah in der Macht ein konstituierendes Element der Politik (Machiavellismus). Seine polit. Schriften sind zwei Staatsformen gewidmet: den Republiken (»Unterhaltungen über die erste Dekade der röm. Gesch. des Livius«, 1531) und den Fürstentümern (»Il principe«, dt. »Der Fürst«, 1532, entstanden 1513). »Il principe« wurde zu einem bis in das 18. Jh. hinein grundlegenden Traktat der Fürstenerziehung. M. schrieb auch Novellen, Gedichte und Komödien (»Mandragola«, zw. 1518 und 1520, gilt als das originellste Lustspiel der Renaissance) sowie eine »Geschichte von Florenz«, 1532.
Literatur:
Fink, H.: M. Eine Biographie. München 1988.
Barincou, E.: N. M. Aus dem Frz. Reinbek 37.-39. Tsd. 41993.
Marcu, V.: M. Die Schule der Macht. Neuausg. München 1994.
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