Meyers Großes Taschenlexikon in 25 Bänden
Mach
I Mạch,Kurz-Bez. für Mach -Zahl.
II Mạch,
Ernst, österr. Physiker und Philosoph, * Chirlitz-Turas (bei Brünn) 18. 2. 1838, ✝ Vaterstetten (Kr. Ebersberg) 19. 2. 1916; Prof. in Graz, Prag und Wien; vervollkommnete die Stroboskopie (Aufnahme von Luftwellen), erforschte die Bewegung von Körpern mit Überschallgeschwindigkeit (Mach-Kegel, Mach-Zahl). M. untersuchte die Absorptionslinien in Sternspektren, bestätigte 1860 experimentell den Doppler-Effekt und schlug dessen Anwendung zur Messung der Geschwindigkeit weit entfernter kosm. Objekte vor (Rotverschiebung). Seiner Erkenntnistheorie zufolge sind allein die Sinnesempfindungen die »Elemente« der Wirklichkeit (Empiriokritizismus); er verwarf die Atomistik und das Kausalitätsprinzip. M. formulierte das wissenschaftstheoret. Prinzip der Denkökonomie (möglichst einfache Erklärung); er wirkte auf den Neopositivismus (z. B. den Wiener Kreis); seine Philosophie bereitete die Relativitätstheorie vor und beeinflusste W. Heisenbergs Deutung der Quantentheorie.
Werke: Die Mechanik in ihrer Entwicklung (1883); Die Analyse der Empfindungen (1886); Die Prinzipien der Wärmelehre (1896); Erkenntnis und Irrtum (1905).
Literatur:
R. Haller E. M. - Werk u. Wirkung, hg. v. u. F. Stadler. Wien 1988.
Grieser, D.: Köpfe. Portraits der Wissenschaft. Wien 1991.
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